SSV feiert Befreiungsschlag
1:0 gegen Fürth: Jahn schafft Pokal-Coup – Bulic als Goalgetter und Rotsünder

29.10.2024 | Stand 31.10.2024, 9:34 Uhr |

Der Matchwinner: Rasim Bulic trifft zum 1:0 – und fliegt kurz danach vom Platz. Foto: Nickl

In der Liga läuft es katastrophal, im DFB-Pokal dafür umso besser. Fußball-Zweitligist SSV Jahn Regensburg steht im Achtelfinale! Was für ein Coup!

  

Die Oberpfälzer revanchierten sich bei der SpVgg Greuther Fürth für die schmerzvolle 0:4-Niederlage am 30. August – und feierten am Dienstagabend einen 1:0 (0:0)-Sieg. Der lang ersehnte Befreiungsschlag spült mehr als 800.000 Euro in die Jahn-Kasse.

Duell zweier Interimstrainer



Beim Pokalerfolg stand Rasim Bulic im Mittelpunkt. Als Torschütze (59.) und Rotsünder (63.). Jahn-Interimstrainer Andreas Patz sprach von einem wahren Pokalfight. „Ich bin glücklich und unheimlich stolz auf die Mannschaft. Wir wollten ein anderes Gesicht zeigen, das haben wir geschafft.“

Es war auch das Duell zweier Interimstrainer. Für Fürths Leo Haas war es bereits der zweite Einsatz. Das 0:4 im Franken-Derby gegen den Club war Alexander Zorniger zum Verhängnis geworden. Dann übernahm er – und feierte mit dem Kleeblatt beim 4:3 auf Schalke den ersehnten Befreiungsschlag. Nürnberg war auch der letzte Gegner für Joe Enochs. Das 3:8 hatte Folgen für den Regensburger Coach. Patz übernimmt „bis auf weiteres“.

Frischer Viererpack

Der Neue beim Jahn baute das Team nach der Blamage in Nürnberg um. Es gab vier Wechsel. Alexander Bittroff, Robin Ziegele, Jonas Bauer und Dominik Kother wanderten auf die Bank. Dafür begannen Bryan Hein, Leopold Wurm, Kapitän Andreas Geipl und Christian Kühlwetter. Der Jahn agierte mit derselben Dreierkette wie beim 0:0 gegen Kaiserslautern und beim 0:3 in Paderborn.

Für beide Teams gab es ein schnelles Wiedersehen. Am 30. August hatte Fürth dem Jahn mit dem 0:4 eine schmerzvolle Heimniederlage hinzugefügt. „Jeder, der dabei war, weiß, dass es möglich ist, Fürth zu schlagen. Und im DFB-Pokal sowieso“, hatte Sport-Geschäftsführer Achim Beierlorzer auf die Partie in der Liga verwiesen, bei der Jahn in der ersten Halbzeit eigentlich sehr gut unterwegs war, es aber verpasst hatte, zuzuschlagen.

Nach 20 Minuten hatte Fürth 70 Prozent Ballbesitz



Beim Wiedersehen waren die Gäste das aktivere Team. Nach 20 Minuten hatte Fürth 70 Prozent Ballbesitz. Der Jahn zeigte sich zwar auch in der Offensive, war aber nicht zwingend genug. Auch die Franken, taten sich schwer, die Defensive des SSV zu knacken. Nach einem Ballverlust durch Kai Pröger waren sie aber zur Stelle. Jahn-Keeper Felix Gebhardt verhinderte mit einer Glanztat den Rückstand. Gegen Roberto Massimo war er per Fußabwehr zur Stelle (19.). Das war die beste Chance in der ersten Halbzeit. In der 42. Minute rettete Louis Breunig per Kopf. Die Fürther waren die bessere Mannschaft, der Jahn stemmte sich aber dagegen. Einzig Sebastian Ernst war im ersten Durchgang vorne zwei Mal vor dem Tor von Nahuel Noll in Aktion – in Summe aber zu ungefährlich.

Kein fußballerischer Leckerbissen



Es war wahrlich kein fußballerischer Leckerbissen, die beiden Mannschaften den Zuschauern im Jahnstadion zeigten. In der 59. Minute hatte der Jahn das Quäntchen Glück, das ihm in der Liga bis dato oft gefehlt hat. Nach einem Freistoß von Geipl war Bulic zur Stelle und profitierte davon, dass sein Schuss noch abgefälscht wurde. Das Tor gab dem Jahn Rückenwind. Noll war gegen Kühlwetter per Fußabwehr zur Stelle (62.). Und dann musste der Torschütze vom Platz. Völlig übermotiviert grätschte er Niko Gießelmann um. Und das auf Höhe der Fürther (!) Eckfahne. Nun war es ein richtiger Pokalfight im immer nebliger werdenden Jahnstadion. Christian Viet schoss drüber (66.).

Green mit dicker Chance auf Ausgleich

Die Führung gab den Regensburgern Selbstvertrauen. Christian Viet schoss drüber (66.). Nun war Schwung im Spiel. Fürth schaffte es aber nicht mehr, die Defensive des Jahn, der nun in der nächsten Runde auf einen prominenten Gegner treffen könnte, zu knacken. Julian Green hatte kurz vor Schlusspfiff den Ausgleich auf dem Fuß.

Am Samstag sind die Regensburger dann wieder in der Liga gefordert. Die SV Elversberg kommt ins Jahnstadion.

Hier gibt es unseren Liveticker zum Nachlesen:

  

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