Mehrere Kälber tot
Millionenschaden: Landwirtschaft und Haus im Landkreis Cham in Vollbrand

18.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:41 Uhr
Thomas Mühlbauer

Feuerwehren aus der gesamten Umgebung waren auf einem Hof bei Zenzing im Einsatz. −Foto: Thomas Mühlbauer

Von Thomas Mühlbauer

Die schwarze Rauchsäule war kilometerweit zu sehen, denn in Zenzing (bei Mitterdorf, Landkreis Cham) standen eine Landwirtschaft und ein Wohnhaus in Vollbrand.



Der Alarm ging um 16.39 Uhr bei der Leitstelle ein, die aufgrund der Mitteilung, dass eine große Scheune und ein Wohnhaus bereits in Vollbrand stehen, Großalarm auslöste. Eine weitere in der Nähe stehende Scheune, in der Kühe untergebracht waren, war auch schon betroffen. Mit der Alarmstufe „B5“ - die höchst mögliche Brandstufe wurden die Wehren in Marsch gesetzt. 205 Feuerwehrkräfte von über 20 Feuerwehren aus den Landkreisen Cham und Schwandorf rückten an.

Als die örtlich zuständige Wehr aus Mitterdorf mit Einsatzleiter Thorsten Kreis eintraf, war bereits klar, dass die Scheune und das Wohnhaus nicht mehr zu halten sind, da diese bereits in Vollbrand standen. Einsatzleiter Thorsten Kreis sagte gegenüber unserer Zeitung: „Wir haben uns zusammen mit der Wehr aus Altenkreith sofort darauf beschränkt eine Riegelstellung zum gegenüberliegenden Kuhstall aufzubauen.“

Starker Funkenflug

Dies gelang dann auch, sodass dieser gehalten werden konnte. Durch den starken Funkenflug fing sogar eine Wiese hinter dem Kuhstall Feuer, wo sich für die Wehren eine weitere Einsatzstelle auftat. Doch dieser Flächenbrand konnte schnell gelöscht werden.

Zunächst wurde das Löschwasser aus den Fahrzeugen entnommen, derweil bauten die immer weiter anrückenden Feuerwehren zwei Löschwasserleitungen vom Regen her auf, zudem wurden drei weitere Leitungen aus dem Ziehringer Bach gelegt, ebenfalls wurde das Löschwasser aus zwei Hydranten entnommen. Sehr hilfreich für die Feuerwehrkräfte in dieser anfänglichen Situation war auch, dass zahlreiche Landwirte innerhalb kürzester Zeit mit ihren Güllefässern vor Ort waren und die Tanks der Feuerwehrfahrzeuge mit Wasser speisten.

Das Problem für die Feuerwehrkräfte bestand auch darin, dass das Wohnhaus auf der Südseite komplett mit einer PV-Anlage bedeckt war, sodass es hier schwierig war, Löschwasser anzubringen. Auch nach über eine Stunde schlugen aus dem Dachstuhl immer wieder hohe Flammen heraus. Mit den Drehleitern aus Cham und Roding wurde von beiden Seiten des Hauses der Brand bekämpft.

Löschangriff von außen

Einsatzleiter Thorsten Kreis von der Feuerwehr Mitterdorf sagte gegenüber unserer Zeitung: „Wir haben am Anfang zwei Atemschutztrupps ins Gebäude geschickt, um zu kontrollieren, ob noch jemand im Haus ist. Das war Gott sei Dank nicht der Fall.“ Weiter ließ Kreis wissen, dass man von innen nicht weiter löschen konnte, da bereits die ersten Balken unter der großen Hitze nachgaben. So habe man sich ausschließlich auf den Löschangriff von außen beschränkt. Im weiteren Verlaufe kamen zahlreiche Atemschutztrupps zum Einsatz.

Das Bayerische Rote Kreuz war ebenfalls mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. Rettungsdienstleiter Dominik Lommer informierte darüber, dass vier Feuerwehrkräfte wegen Erschöpfung behandelt werden mussten. Nachdem absehbar war, dass sich der Einsatz bis weit in die Nacht hinziehen wird, kam auch der BRK-Versorgungswagen für die Einsatzkräfte wieder zum Einsatz.

Brandursache unklar

Die Polizei informierte darüber, dass der Brandort sichergestellt wurde, bei der Brandursache tappe man komplett im Dunklen. Hier werden am Freitag weitreichende Ermittlungen stattfinden. Ausgegangen war der Brand von der Scheune. In einem gegenüberliegenden Stall befanden sich laut Polizei noch ca. 50 Kühe und Jungkälber, die durch das schnelle Eingreifen der eingesetzten Feuerwehrkräfte nicht zu Schaden kamen. Jedoch starben vier Kälber, die in einem Freigehege direkt neben der brennenden Scheune untergebracht waren. Den Sachschaden schätzt die Rodinger Polizei dabei auf circa eine Million Euro.