Das ging fix: Die Sitzbank, die der „Mitternachtsbauhof“ Regensburgs „Luxusklo“ in der Nacht auf Donnerstag spendiert hat, war am Freitag wieder verschwunden.
Man kann nicht behaupten, die Konstruktion Marke Eigenbau wäre nicht genutzt worden. Am Donnerstag nahmen immer wieder Menschen auf der Bank Platz. Für die Stadt stand da längst fest: Der „nicht sehr stabile“ Schwarzbau am Schwanenplatz muss schnell weg. Es bestehe Verletzungsgefahr.
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Am Freitagmorgen schritten städtische Mitarbeiter zur Tat. „Das Material wurde fachgerecht entsorgt“, sagt Stadtsprecherin Juliane von Roenne-Styra. Die Toilettenanlage sei durch die Aktion der Unbekannten nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Dennoch erwäge die Stadt, den Vorfall „im Hinblick auf eine mögliche Wiederholungstat“ anzuzeigen.
Regensburgs „Luxusklo“: Schwarzbuch, Obdachlose und Streit um Bank
Die 900.000 Euro teure Toilette, die es ins Schwarzbuch der Steuerzahler geschafft hat, schreibt seit Jahren Schlagzeilen. Vergangenen Sommer entfernte die Stadt die Sitzbank im überdachten Bereich des Gebäudes, weil Obdachlose dort für Probleme sorgten. Der Schritt stieß auf Protest: Unbekannte bauten eine Bettstatt aus Paletten auf und kritisierten die Stadt auf Plakaten scharf. Die Installation war schnell weg – genau wie jetzt die Bank.
Neue, offizielle Sitzgelegenheiten sind in Planung. Laut von Roenne-Styra werden derzeit zwei Varianten geprüft. Wann man vor dem Klo am Schwanenplatz wieder sitzen kann, vermochte sie nicht zu sagen.
jra
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