Politik
Kaserne in Weiden wird umbenannt – neuer Name ehrt gefallenen Bundeswehrsoldaten

10.03.2021 | Stand 18.03.2021, 16:18 Uhr

Foto: Jörg Hüttenhölscher/123rf.com

Tolle Nachrichten erreichen uns und die Region Weiden aus Bonn: Die Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat der Umbenennung der „Ostmark-Kaserne“ in „Major-Radloff-Kaserne“ zugestimmt.

Von Büro Gotthardt/Pressemitteilung

Weiden. Das Bundesministerium der Verteidigung hat der Umbenennung der „Ostmark-Kaserne“ in Weiden zugestimmt. Künftig wird die Anlage aus den 1930er-Jahren den Namen „Major-Radloff-Kaserne“ tragen. Das teilt der Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt mit. Ihn erreichte die Meldung aus dem Ministerium.

Der Antrag auf Umbenennung war über den Inspekteur des Heeres erfolgt und Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat den nun genehmigt. „Ich freue mich, dass dem ausdrücklichen Wunsch der Bevölkerung und auch der hiesigen Soldaten Rechnung getragen wird“, sagte Landtagsabgeordneter Tobias Gotthardt in einer ersten Reaktion auf die angekündigte Umbenennung. Jörn Radloff war Inspektionschef an der Unteroffiziersschule in Weiden. Bei den Karfreitagsgefechten am 15. April 2010 in Afghanistan kam er ums Leben. Radloff gehörte zu einer aus afghanischen, deutschen und belgischen Soldaten bestehenden Patrouille. Sie wurde im Raum Baghlan angegriffen. Ein gepanzertes Fahrzeug vom Typ Eagle IV wurde nahe einer Brücke von Aufständischen mit einer Sprengfalle zerstört. Dabei kamen drei deutsche Soldaten ums Leben, fünf weitere wurden teilweise schwer verwundet: Major Jörn Radloff (38), Unteroffizierschule des Heeres, Standort Weiden in der Oberpfalz, Hauptfeldwebel Marius Dubnicki (32), Gebirgspionierbataillon 8, Standort Ingolstadt, Stabsunteroffizier Josef Kronawitter (24), Gebirgspionierbataillon 8, Standort Ingolstadt.

Die Diskussion in der Stadt Weiden geht seit Jahren. Im Oktober hatte nun auch der Weidener Stadtrat der Umbenennung zugestimmt. „Dass Stadt und Standort sich für diesen Namen entschieden haben, zeugt von dem Willen sich mit einem vorbildlichen Offizier zu identifizieren, aber auch die Verbundenheit der Angehörigen der Liegenschaft mit ihrem gefallenen Kameraden“, sagte Gotthardt. Dass Soldaten sterben werde in einem Europa, das Dank der EU erstmals in seiner Geschichte auf eine jahrzehntelange Epoche des Friedens blicken kann, schnell vergessen. Umso mehr sei es wichtig, dass diejenigen, die heute bei der Verteidigung der freiheitlich demokratischen Grundwerte der Bundesrepublik bei Friedensmissionen im Ausland ums Leben kommen, nicht vergessen werden, sagte Gotthardt.

Ein Termin für die feierliche Umbenennungen steht laut Verteidigungsministerium noch nicht fest.