Mitkonkurrent schießt Flache-Team ab
In Bad Nauheim setzt es die nächste üble Niederlage für die Eisbären Regensburg

02.02.2025 |

Bad Nauheim mit Taylor Vause (in Rot) stürzt die Eisbären (Jakob Weber/Weiß) in immer größere Schwierigkeiten. Foto: Andreas Chuc

Es wird enger und enger für die Eisbären Regensburg in der zweiten Eishockey-Liga. Mit dem 7:0 (2:0, 2:0, 3:0)-Heimsieg vor 2411 Zuschauern verdrängten die Hessen des EC Bad Nauheim das Team von Trainer Peter Flache auf Platz zwölf in der DEL 2.

  

Dazu gewannen mit Crimmitschau (4:2 in Kaufbeuren) und Selb (2:1 nach Verlängerung in Kassel) auch die beiden jetzt noch hinter den Eisbären liegenden Teams. Der Abstand auf den rettenden Platz zehn beträgt jetzt fünf Punkte. Am Freitag (20 Uhr) kommt nun Spitzenreiter Dresden nach Regensburg.

Im Vergleich zum Freitag fehlten bei den Eisbären der verletzte Verteidiger Korbinian Schütz und der kranke Kapitän Nikola Gajovsky im Sturm, für den Matej Giesl nach seinen Oberligaeinsätzen für Passau wieder dabei war und Aleandro Angaran zu Marvin Schmid und Constantin Ontl in die dritte Reihe rückte. Weil auch Moritz Köttstorfer krank war, standen nur sechs Defensivleute zur Verfügung. Andre Bühler (verletzt) und Kevin Slezak (krank) sowie die verletzten Torhüter Jonas Neffin und Eetu Laurikainen fehlten sowieso.

Die Ausgangslage für die Eisbären war klar: Eine neuerliche Niederlage gegen ein hinter den Eisbären platziertes Team würde zehn Spiele vor Hauptrunden-Ende die Ausgangslage im Kampf um Platz zehn massiv erschweren – zumal mit dem Heimspiel gegen Tabellenführer Dresden, in Weiden und in Kassel ab Freitag drei sehr schwere Spiele binnen fünf Tagen vor der Tür stehen.

Wieder schlechter Start

Doch der Start war ähnlich schlecht wie am Freitag: Diesmal lagen die Eisbären sogar noch schneller in Rückstand. Nach 83 Sekunden fasste sich Kevin Orendorz ein Herz und überraschte den neuen Eisbären-Keeper Olivier Roy in seinem zweiten Spiel mit einem einem Schuss in den Winkel des kurzen Ecks.

Es entwickelte sich ein Spiel mit beidseits Gelegenheiten. Just, als die Oberpfälzer ein wenig drängten und sich dem Ausgleich nahe glaubten, schlugen die Hessen wieder zu. U-20-Nationalverteidiger Edwin Tropmann nutzte frech aus spitzestem Winkel den Körper von Roy, von dem der Puck über die Linie zum 2:0 und Tropmanns erstem Saisontor prallte (13:51).„Einen besseren Start kann man nicht haben. Das übt Druck auf den Gegner aus“, freute sich Bad Nauheims Stürmer Haakon Hänelt, ein DEL-Förderlizenzmann der Kölner Haie im Pausen-Interview bei Sportdeutschland.tv. „Wir brauchen diese drei Punkte und wollen diese drei Punkte. Dafür spielen wir heute Abend.“ Bad Nauheim, das in der Formtabelle der letzten fünf Spiele neun Punkte sammelte und damit als Sechster weit vor den Eisbären stand (13./5), die in jüngster Zeit nur von Freiburg unterboten wurden, hatte sich eine gute Ausgangsposition verschafft.

Die Eisbären brauchten ihrerseits wie schon am Freitag eine Aufholjagd. Stattdessen aber wuchs der Rückstand: Nach einem neuerlichen Fehlstart durch Jordan Hickmott schon nach 33 Sekunden des zweiten Drittels auf drei Tore, nachdem Taylor Vause einen Abpraller aus Nahdistanz in Überzahl nutzte nach 24:35 Minuten sogar auf vier Treffer. Ein bisschen Pech wie bei Corey Trivinos Schuss, als der Puck auf der Latte tänzelte (28.), war auch dabei, insgesamt aber behielt Bad Nauheim trotz der 14:9 Schüsse für Regensburg das Spiel im Griff und seine Führung.

Marvin Schmids Wunsch

„Wir kamen schwer rein und die haben die Fehler eiskalt ausgenutzt“, analysierte Marvin Schmid bei Sportdeutschland.tv und wünschte sich „mehr Schüsse vors Tor und ein schnelles Tor. Dann werden wir wieder versuchen aufzuholen.“ Der Wunsch hätte Wirklichkeit werden können, doch Constantin Ontl (43.) und der von der Strafbank kommende Trivino (46.) scheiterten alleine vor Bad Nauheims Schlussmann Gerry Kuhn. Auch zweieinhalb Powerplay-Gelegenheiten blieben ungenutzt. Ein Videobeweis, als Trivino die Scheibe über die Linie gebracht hatte, fiel gegen die Eisbären aus, weil bereits abgepfiffen war.

Peter Flache nahm den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, Julian Lautenschlager nutzte das zum 5:0 und alle Regensburger Abseits-Reklamationen blieben erfolglos. Stattdessen schraubten Hickmott (55:25) und Vause (55:59) binnen 44 Sekunden das Ergebnis wie zuletzt schon in Selb in ganz üble Höhen.

Statistik: Bad Nauheim – Regensburg 7:0 (2:0, 2:0, 3:0)EC Bad Nauheim: Kuhn – Tropmann, Erk; Kaisler, Niehus; Wilde, Seifert; Pruden – Hickmott, Coffman, Hänelt; Aubin, Koziol, Lautenschlager; Orendorz, Vause, Bowles; Gaidel, El-Sayed, Steck

Eisbären Regensburg: Roy – Weber, Fabio Kose; Giles, Tippmann; Demetz, Mayr – Morley, Trivino, Preto; Liss, Moser, Timo Kose; Ontl, Schmid, Angaran; Schmidt, Grimm, Giesl

Tore: 1:0 (1:23) Ordendorz (Bowles-Seifert), 2:0 (13:51) Tropmann (Gaidel-Pruden), 3:0 (20:33) Hickmott (Hänelt-Tropmann), 4:0 (24:35) Vause (Bowles-Wilde), 5:0 (53:21) Hänelt (bei 5-6ins leere Tor), 6:0 (55:25) Hickmott (Hänelt-Coffman), 7:0 (55:59) Vause (Bowles-Tropmann)

Schiedsrichter: Daniel Todam/Daniel Ratz. – Zuschauer: 2411. – Strafminuten: Bad Nauheim 12 – Regensburg 6