Am Dienstagabend fallen in Neutraubling (Landkreis Regensburg) Schüsse: Ein Deutscher wird verletzt. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei greift Stunden später in Neustadt (Landkreis Kelheim) zu und nimmt drei Tatverdächtige fest. Das ist bislang bekannt.
Am Dienstagabend rasen zahllose Einsatzkräfte von Polizei und auch Rettungsdienst zu einer Adresse im Norden von Neutraubling. Kurz vor 22 Uhr waren per Notruf Schüsse auf offener Straße gemeldet worden. Eine Kugel erwischte einen 45-Jährigen, der schwer verletzt wurde. Lebensgefahr besteht allerdings keine, wie Polizeisprecherin Anna Beyer der Mediengruppe Bayern bestätigte.
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Zu den Hintergründen laufen die Ermittlungen der Regensburger Kriminalpolizei derzeit auf Hochtouren. Am Dienstagabend geriet ein Mann in der Schlesischen Straße in Neutraubling mit mehreren männlichen Personen in Streit. Bei der folgenden Auseinandersetzung „kam es zu einer Schussabgabe durch einen der Tatverdächtigen“ heißt es in einer aktuellen Pressemeldung der Polizei. Das Opfer, ein Deutscher, musste von den Rettern medizinisch versorgt werden.
Angreifer flüchteten nach der Tat mit Auto
Die Angreifer selbst flüchteten nach der Tat zunächst mit einem Auto, hieß es weiter. Um sie zu finden seien noch in der Nacht umfangreiche Fahndungsmaßnahmen angelaufen, so das Polizeipräsidium Oberpfalz am Mittwochmittag. Auch ein Hubschrauber war dabei im Einsatz und stand über längere Zeit hinweg über der Stadt. In Sozialen Netzwerken war den Großeinsatz schon gegen 23 Uhr erstmals Thema. Die Maßnahmen der Kripo vor Ort in Neutraubling dauerten bis Mittwochmittag an.
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Die Arbeit der Kripo in Regensburg trug offenbar sehr zeitnah Früchte: Es konnten mehrere Tatverdächtige festgenommen werden, bestätigte Polizeisprecherin Anna Beyer auf Nachfrage. Nach ersten Informationen der Mediengruppe Bayern handelt es sich bei ihnen um zwei 21 Jahre alte Männer und einen 22-Jährigen. Sie sollen deutsche und kosovarische Staatsangehörige sein.
SEK-Einheit nimmt die Verdächtigen fest
Für die Festnahme der Männer griffen die Ermittler auf Spezialkräfte zurück, die in einem Wohngebiet im Landkreis Kelheim zugeschlagen haben. Dort wurde am Mittwochvormittag ein Haus im Osten von Neustadt an der Donau gestürmt. Offiziell bestätigen wollte die Polizei den Einsatzort zunächst nicht. Nur soviel: An dem Zugriff waren auch Kräfte der Polizeipräsidien Oberpfalz und Niederbayern beteiligt.
Warum einer der Männer zu Waffe griff und was der Auslöser der Eskalation war, darüber schweigt sich die Polizei bislang aus. Ermittelt wird wegen eines versuchten Tötungsdelikts, bestätigte Beyer. Eine nähere Einordnung, ob es versuchter Mord oder Totschlag war, treffe die Staatsanwaltschaft. Dafür ist es noch zu früh – zunächst müssen die Ergebnisse der weiteren Ermittlungen abgewartet werden.
Richter entscheidet über die Haftbefehle
Sollte sich der dringende Tatverdacht gegen die 21 und 22 Jahre alten Männer aus Neustadt an der Donau erhärten, müssten sie im Laufe des Donnerstag beim Amtsgericht vorgeführt werden – dort wird darüber entschieden, ob und weswegen Haftbefehle erlassen werden.
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