Bilanz
Große Bauprojekte fordern heuer die Marktgemeinde Lappersdorf

01.01.2025 | Stand 02.01.2025, 10:27 Uhr |
Josef Dummer

Nach fast 40 Jahren muss die Gemeindehalle Lappersdorf saniert werden. Foto: Josef Dummer

Der Bau des Karether Feuerwehrhauses und die Sanierung der Mittelschulturnhalle gehen heuer in in der Großgemeinde Lappersdorf im Landkreis Regensburg über die Bühne.

„2025 wird wieder ein herausforderndes Jahr für den Markt Lappersdorf werden.“ Das prophezeit Bürgermeister Christian Hauner im Gespräch mit der Mediengruppe Bayern. Viele Projekte stünden zwar wieder auf der Vorhabenliste. Doch wie allgemein bekannt sei, „sind die finanziellen Bedingungen in den Kommunen aktuell nicht die allerbesten, und das trifft leider auch auf den Markt Lappersdorf zu“, stellt Hauner klar. Die Einnahmen könnten die immer schneller steigenden Ausgaben nicht auffangen.

Einen Grund dafür sieht Hauner „ganz oben“. Der Bund beschließe immer mehr Gesetze und Leistungen, die letzten Endes bis zu den Kommunen durchgereicht würden und somit deren Handlungs- und Finanzierungsspielräume stark einschränkten. „Trotzdem werden wir gemeinsam auch das Jahr 2025 und seine Herausforderungen meistern.“

Vor 63 Jahren erbaut

Fünf Großbaustellen seien es, die ihn und den Marktrat seit längerem und bestimmt auch 2025 beschäftigen werden. Ein Projekt, das schon viele Diskussionen und Neuplanungen erfordert hat, ist der Neubau des Feuerwehrhauses in Kareth, „mit dem nun aber im zweiten Quartal des neuen Jahres begonnen wird“, so die Zusage von Hauner. Die Kostenberechnung nennt rund 4,4 Millionen Euro. Aktuell laufen die Ausschreibungen. Ein zweites großes Projekt ist die Generalsanierung der Mittelschulturnhalle in Lappersdorf, die 1962 erbaut wurde. Neben der technischen Gebäudeausrüstung muss auch der Sportboden ausgetauscht werden. Außerdem entsprechen Brandschutz und Sicherheitsbeleuchtung nicht mehr dem Standard. Die Fassade erfordert eine energetische Sanierung, um den Energiebedarf zu senken. Zudem soll die Sporthalle künftig unabhängig vom Schulgebäude mit einer Luft-Wärme-Pumpe betrieben werden. Auf dem neuen Pultdach wird eine Photovoltaik-Anlage montiert. Die Kostenschätzung für die Baumaßnahme liegt bei rund 4,25 Millionen Euro. Die Arbeiten sind für die Sommerferien 2025 geplant. Dazu zählt der Bürgermeister als drittes Projekt die Verbesserung des Brandschutzes im Mittelschul-Gebäude. Diese sei jedoch schon umgesetzt worden. Zum Abschluss werden im Frühjahr Treppentürme als Rettungswege installiert. Parallel zu den Brandschutzmaßnahmen seien die IT-Infrastruktur erneuert und energiesparende LED-Leuchten eingebaut worden.

Als vierte große Baustelle, „die uns noch Jahre begleiten wird“, bezeichnet das Marktoberhaupt die Gemeindehalle Lappersdorf. Das 1986 erbaute Gebäude muss saniert werden, vor allem die Technik ist veraltet. Leider sei Lappersdorf bei der Teilnahme an einem Bundesförderprogramm zur Erreichung des Effizienzhaus-70-Standards nicht zum Zuge gekommen. Deshalb mussten jetzt Varianten zur Sanierung erarbeitet werden. Der Marktrat entschied sich für die Erneuerung der Technik und eine Generalsanierung der Innenräume. Darunter fallen eine Verbesserung der Barrierefreiheit, neue Bodenbeläge und die Umstellung auf ein Flächenheizsystem. Die Modernisierung der Heizungs- und Lüftungstechnik biete das größte Energie-Einsparpotenzial, sagt Hauner. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 5,6 Millionen Euro. Die Umsetzung beginnt voraussichtlich 2026.

Welche Variante kommt?

Eine Entscheidung, wie es mit dem fünften Großprojekt, dem Inklusionskindergarten Lappersdorf, weitergeht, erwartet Hauner im Frühjahr. Bei einer Machbarkeitsstudie wurden drei Varianten für einen siebengruppigen Kindergarten erarbeitet. Die Kosten belaufen sich auf 7,85 Millionen für die Generalsanierung mit Anbau und 8,3 Millionen Euro für einen Neubau auf dem bestehenden Grundstück. Für diese Varianten wäre jeweils ein temporärer Ersatzbau erforderlich.

Die zusätzlichen Kosten für den Ersatzbau belaufen sich auf 2,67 Millionen Euro für einen Stahlcontainer und 3,43 Millionen für einen Holzmodulbau. Hauner sagt, ein Neubau in der Industriestraße könne für acht Millionen Euro realisiert werden und komme ohne Ersatzbau aus.

Kita wurde überholt

Inklusions-Kita: Nach der Übernahme des alten Kindergartengebäudes durch den Markt sind, in Abstimmung mit dem Landratsamt und der Katholischen Jugendfürsorge als Träger, die unbedingt notwendigen Sofortmaßnahmen realisiert worden. Diese wurden laut Bürgermeister Hauner bis Ende 2024 abgeschlossen und haben 350 000 Euro gekostet.

Zukunft: Nun hat der Marktrat beschlossen, zunächst die Umsetzbarkeit einer Sanierung im laufenden Betrieb zu prüfen, um vielleicht die Kosten für einen Ersatzbau einzusparen und dennoch die Bausubstanz zu erhalten. Sobald diese Untersuchungen abgeschlossen sind, werden die Ergebnisse im Marktrat vorgestellt.