Statement auf Instagram
Gelähmter Eishockey-Profi Glemser erklärt Klage: „Es gab absolut kein Entgegenkommen“

10.09.2024 | Stand 11.09.2024, 12:24 Uhr |

Der ehemalige Eishockeyspieler Mike Glemser (r) und seine Freundin Lara Lindmayer wollen die Haftpflichtversicherung des Gegenspielers belangen. − Foto: dpa

Es ist eine Klage, die die Sportwelt revolutionieren könnte: Der seit einem Spiel im Februar 2023 gelähmte Eishockey-Profi Mike Glemser hat seinen damaligen Gegenspieler auf Schadenersatz verklagt. Auf Instagram erklärt er die Gründe.



Im Eishockey geht es oftmals hart her. Das, was Mike Glemser beim Spiel seiner Starbulls Rosenheim gegen den SC Riessersee passiert ist, ist aber tragisch. Bei einem Check von Jan-Niklas Pietsch wurde er in die Bande geschleudert und brach sich dabei zwei Halswirbel. Seitdem ist der 26-Jährige vom Hals abwärts gelähmt. Seine Anwälte reichten beim Landgericht München II nun Klage ein: Sie fordern 650.000 Euro Schmerzensgeld und dass Pietsch für Folgeschäden aufkommen muss. Insgesamt geht es um 822.000 Euro.

Glemser erhielt Hass-Nachrichten

Dabei hätte es gar nicht so weit kommen müssen. Glemser veröffentlichte am Dienstagabend auf Instagram ein Statement. Er habe sich eigentlich nicht öffentlich äußern wollen, aufgrund der falschen Darstellungen und damit verbundenen Hass-Nachrichten wolle er aber die nötigen Hintergrundinformationen erläutern.

Demnach sei ihm bald nach dem Unfall geraten worden, die Haftpflichtversicherung des Schädigers einzuschalten - „um die sehr hohen Kosten, die ein Leben lang durch den Unfall entstehen, zu minimieren“. Er habe sich daher informiert und ihm sei versichert worden, dass es keine Nachteile oder Auswirkungen für ihn (Pietsch) gäbe, den Vorfall seiner Versicherung zu melden. „Ich möchte absolut keinem etwas Schlechtes“.

Glemsers Post auf Instagram:



Im Juli 2023 hätte seine Freundin in einem Telefonat mit Pietsch gebeten, die Daten für die Haftpflichtversicherung zu bekommen. Ein Jahr lang hätte das Paar nun darum gekämpft, diese Daten zu bekommen oder dass er den Vorfall selbst der Versicherung melde. „Es gab bisher kein Entgegenkommen“.

Aus juristischen Gründen könne er die Versicherung nicht direkt verklagen, daher müsse er den Weg über die private Klage gehen.

Und weiter schreibt Glemser: „Meine Intention ist sicherlich nicht den Kontaktsport dadurch zu beeinflussen, jedoch werde ich mein Leben lang sehr große Einschränkungen haben, die bei allem Respekt - keiner, der nicht in einer ähnlichen Lage ist, sich vorstellen kann.“

Und er schließt den Post mit den Worten: Ich hoffe, dies hat einige Fragen geklärt und ich kann mich nun wieder auf meine mentale Gesundheit und meine Therapie konzentrieren.“

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