Abend zum Vergessen
Fünf Gegentore in zehn Minuten: Eisbären Regensburg mit bitterer Derby-Niederlage gegen Landshut

20.10.2024 | Stand 23.10.2024, 13:15 Uhr |

Coach Ville Hämäläinen musste mitansehen, wie sein Team einen ganz bitteren Abend auf dem Eis erlebte. Foto: Andreas Nickl

Das Spiel hätte nicht besser beginnen können und kaum bitterer enden können: Im Derby beim EV Landshut mussten sich die Eisbären Regensburg vor 4448 Zuschauern mit 3:9 (1:2, 0:5, 2:2) geschlagen geben. Vor allem im zweiten Drittel war das Team von Coach Ville Hämäläinen völlig von der Rolle.

  

Der Blick auf die Formation der Regensburger vor dem Spiel zeigte eine Situation, die es beim amtierenden DEL2-Meister in letzter Zeit kaum gab. Coach Ville Hämäläinen konnte auf die Mannschaft setzen, die bereits am Freitag im Einsatz war. So durfte auch Timo Kose, der sich bei der 1:4-Niederlage gegen Kassel für ein gutes Profi-Debüt immerhin mit einem Assist belohnte, direkt Derby-Luft schnuppern. Im Tor rotierte Hämäläinen: Eetu Laurikainen rückte ins Tor, Jonas Neffin nahm vorerst auf der Bank Platz.

Traumstart für Regensburg

Von dort aus sah er, wie seine Mannschaft einen Start nach Maß erwischte. Es war keine Minute von der Uhr, da war die Scheibe bereits im Landshuter Tor. Einen langen Chip von Jakob Weber nahm Ryon Moser an und bediente Olle Liss, der den Puck zwischen dem Pfosten und Landshut-Goalie Jonas Langmann hindurch schoss. Dieser versuchte auf der Linie noch zu retten, doch die Schiedsrichter entschieden auf dem Eis auf Tor und blieben auch nach dem Videobeweis dabei, da die Entscheidung auch mit Video nicht eindeutig zu klären war (1:06).

Deutlicher war es dann nur wenig später beim vermeintlichen 2:0 für Regensburg durch Marvin Schmid. Dieses wurde nach Videobeweis aberkannt, da ein Regensburger Langmann behinderte. Doch die Regensburger blieben offensiv am Drücker und kamen immer wieder zu Abschlüssen, etwa durch Sean Giles (3:40) oder Jakob Weber (5:35), ehe Landshut erstmals durch Toni Schwarz gefährlich vor Laurikainen auftauchte (6:10).

Nach weiteren guten Chancen und aufmerksamer Verteidigungsarbeit der Oberpfälzer schlugen die Niederbayern dann eiskalt zu: Nach einem Schussversuch von Wade Bergman bekamen die Regensburger die Scheibe nicht geklärt. Über David Stieler kam sie zu Blake Benett, der sich um Moritz Köttstorfer herumdrehte und zum Ausgleich traf (14:45).

Landshut schlägt gnadenlos zu



Die Eisbären blieben aber weiter dran und waren erneut näher am Tor als die Landshuter. Und trotzdem drehten diese 19 Sekunden vor der ersten Drittelpause das Spiel. Einen Distanzschuss von John Rogl fälschte Tor Immo, der geschickt vor Laurikainen parkte, unhaltbar für diesen ins Tor ab (19:41).

Und den Niederbayern gab die Führung offenbar Aufwind, denn sie legten mit einem Blitz-Doppelpack im zweiten Drittel direkt nach. Zunächst fälschte Ex-Eisbär (Saison 2014/15) David Stieler einen Schuss von Tor Immo unhaltbar ins Tor ab (23:00), ehe Julian Kornelli im Powerplay eine schöne Kombination über Immo und Stieler vollendete. Und es kam noch dicker für die Regensburger, bei denen in dieser Phase von der Leistung im ersten Drittel nichts mehr übrig war. In einer doppelten Überzahlsituation traf Landshuts Goldhelm Jack Doremus zum 5:1 (29:52). Daraufhin wechselte Hämäläinen den Goalie: Eetu Laurikainen ging vom Eis und wurde von Jonas Neffin ersetzt. Er war dann keine zwei Minuten auf dem Eis, als es schon wieder im Regensburger Tor klingelte. In der nach dem Treffer zum 5:1 nur noch einfachen Überzahl traf Tor Immo zum 6:1 (31:14). Nachdem Benjamin Zientek das 7:1 noch verpasste (32:55), machte es John Rogl besser und schenkte den Eisbären damit den fünften Gegentreffer binnen zehn Spielminuten ein. Die Eisbären kamen dann wieder besser in die Partie und hatten durch Nikola Gajovsky auch noch eine gute Chance, doch letztendlich ging es mit einem Stand von 7:1 ins letzte Drittel.

Am Freitag gegen Selb

Nachdem die Eisbären verbessert aus der Kabine kamen und durch Olle Liss auch gefährlich vors Landshuter Tor kamen (44:50), nutzten die Niederbayern abermals ein Powerplay zum 8:1 – Tor Immo bediente David Stieler (47:22). Nachdem dann Robert Kneisler zum 9:1 traf (51:01), glichen die Eisbären zumindest das Drittel noch aus. Sean Giles verwertete auf Vorlage von Marvin Schmid problemlos (54:46), Olle Liss setzte mit einem Gewaltschuss den Schlusspunkt (59:23).

Für die Eisbären heißt es nun, das Spiel schnell abzuhaken. Weiter geht es am Freitag auswärts in Selb (20 Uhr), ehe am Sonntag die Starbulls Rosenheim zu Gast sind (17 Uhr).

Statistik:

Landshut – Regensburg 9:3 (2:1, 5:0, 2:2)

EV Landshut: Langmann; Dietl (ab 29:17) – Pageau, Rogl; A. Schwarz, Bergman; Reich, Echtler; Drothen – Zucker, Kneisler, Zientek; Immo, Stieler, Bennett; Wenzel, Doremus, Kornelli; Seidl, Brandl, T. Schwarz

Eisbären Regensburg: Laurikainen; Neffin (ab 29:52) – Giles, Schütz; Tippmann, Weber; Demetz, Mayr; Köttstorfer – Timo Kose, Gajovsky, Slezak; Liss, Trivino, Moser; Ontl, Schmid, Preto; Schmidt, Grimm, Angaran

Tore: 0:1 (1:06) Liss (Weber-Moser), 1:1 (14:45) Bennett (Stieler-A.Schwarz), 2:1 (19:41) Immo (Rogl-Bennett), 3:1 (23:00) Stieler (Immo-Bergman), 4:1 (24:08) Kornelli (Stieler-Immo bei 5-4), 5:1 (Doremus (Immo-Pageau bei 5-3), 6:1 (31:14) Immo (Bergman bei 5-4), 7:1 (34:22) Rogl (Immo-Stieler); 8:1 (47:22) Stieler (Immo-Kornelli bei 5-4), 9:1 (51:01) Kneisler (A.Schwarz-T. Schwarz), 9:2 (54:46) Giles (Schmid-Gajovsky), 9:3 (59:23) Liss (Weber bei 5-4); Schiedsrichter: Tony Engelmann/John-Darren Laudan; Zuschauer: 4448; Strafminuten: Landshut 16 – Regensburg 12

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