Polizei warnt
Falsche Anwaltskanzlei verschickt Lotto-Mahnschreiben - auch in der Region

09.04.2022 | Stand 23.09.2023, 2:01 Uhr

−Symbolbild: dpa

Von Verena Roider

Eine vermeintliche Münchner Anwaltskanzlei verschickt laut Polizei derzeit bundesweit erfundene Mahnungen im Zusammenhang mit Lottospielen. Auch in der Region sind bereits Fälle bekannt. Die Polizei warnt.



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Die Betrüger fordern demnach dreistellige Summen, verbunden mit der Drohung eines Gerichtsverfahrens. Laut Polizei Cham werden die Mahnschreiben im angeblichen Auftrag einer „Euro Lotto Zentrale Jackpot 6/49“ verschickt. Die Münchner Rechtsanwaltskammer warnt, dass die in den Schreiben als Absender auftretende Anwaltskanzlei „Kanzlei Schmidt und Kollegen“ nicht existiert.

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Doch auch in anderen Teilen der Region warnt die Polizei. So haben sich bereits mehrere Personen aus dem Umland von Mainburg (Landkreis Kelheim) gemeldet. In dem Mahnschreiben der vermeintlichen Kanzlei werden demnach 300 Euro gefordert. Der Betrag soll mit einem beiliegendem Lastschriftverfahren beglichen werden. Auch eine Kündigung wird angeboten. Hier müsste aber auch das Sepa-Mandat befüllt werden, also die Kontodaten angegeben werden.

Selbiges berichten am Samstag auch die Polizeien in Neuburg an der Donau und Grafenau (Landkreis Freyung-Grafenau). Und die Polizei Vilshofen (Landkreis Passau) schreibt: „Fallen Sie bitte nicht darauf herein.“ Auch hier sind den Beamten bereits gehäuft Fälle bekannt. In den jeweiligen Schreiben wird dabei angemahnt, einer Forderung in Höhe von 289,50 Euro nachzukommen, die durch eine telefonische Anmeldung bei einem Gewinnspiel entstanden sein sollen.

Weiter rät die Polizei Vilshofen:
- Lassen Sie sich nicht einschüchtern! Zahlen Sie ohne einen Nachweis der Kanzlei über die Berechtigung der Forderung keinen Cent.
- Widersprechen Sie Forderungen, z.B. mit einem Musterschreiben der Verbraucherzentrale Bayern.
- Sollten Sie einen derartigen Brief erhalten haben, steht die Polizei gerne beratend zur Seite.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd sind am späten Samstagvormittag noch keine Fälle bekannt. Außerhalb Bayerns sind die Betrügerbriefe nach Medienberichten unter anderem in Nordrhein-Westfalen und Sachsen aufgetaucht.

− dpa/ce