Über 1600 Kontrollen
Aktionstag „Fahrtüchtigkeit“: Ergebnisse aus der Oberpfalz

06.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:36 Uhr

Der Schwerpunkt der Aktion lag laut Polizei jedoch in der Vorbeugung, weshalb über 850 aufklärende Gespräche mit Verkehrsteilnehmenden geführt wurden. −Symbolbild: dpa

Der bundesweite Aktionstag „sicher.mobil.leben – Fahrtüchtigkeit im Blick“ hat am Donnerstag stattgefunden. Auch die Polizei Oberpfalz führte über 1600 Kontrollen durch und startete Schwerpunktkontrollwochen.



Im Ergebnis kontrollierten mehr als 230 Einsatzkräfte im gesamten Regierungsbezirk über 1600 Verkehrsteilnehmende, darunter Auto- und Radfahrende, E-Scooter-Fahrende sowie Lkw- und Busfahrende. 51 Verkehrsverstöße wurden festgestellt, darunter elf wegen Alkohol oder Drogen. Entsprechend mussten Blutentnahmen oder beweissichere Atemalkoholfeststellungen durchgeführt werden. In 31 Fällen waren Fahrende abgelenkt, beispielsweise durch die Benutzung von Smartphones oder durch Kopfhörer. In vier Fällen lagen körperliche oder geistige Mängel vor, wie beispielsweise durch eine nicht getragene Sehhilfe.

Der Schwerpunkt der Aktion lag laut Polizei jedoch in der Vorbeugung, weshalb über 850 aufklärende Gespräche mit Verkehrsteilnehmenden geführt wurden. 16 Mal wurde eine weitere Fahrt untersagt und in einem Fall konnte sogar eine Abfahrt in nicht verkehrstüchtigem Zustand verhindert werden. Der ganzheitliche Ansatz der Kontrollen führte auch zum Vollzug von drei Haftbefehlen. Im gesamten Monat Mai werden die Schwerpunktkontrollen „Fahrtüchtigkeit“ fortgesetzt.

Im Rahmen des bundesweiten Aktionstags „Fahrtüchtigkeit im Blick“ hat die Polizei Regensburg Süd außerdem einen Sicherheitskurs für Senioren auf Pedelecs durchgeführt

Alkohol
Die Gesamtunfallzahl im Bereich der Alkoholunfälle stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent auf 390 Fälle an. Dieser Anstieg wirkte sich ebenfalls auf die Personenschäden aus. Neben 258 verletzten Personen kamen auch fünf Menschen bei Alkoholunfällen ums Leben. Die alkoholisierten Verkehrsteilnehmer bei den Verkehrsunfällen waren überwiegend Pkw-Führer (67,7 Prozent), der Anteil der Radfahrer liegt in der Oberpfalz bei 18,5 Prozent. Analog den gestiegenen Unfallzahlen war auch eine Zunahme bei den festgestellten folgenlosen Trunkenheitsfahrten zu verzeichnen. Hier fiel der Zuwachs mit 16,6 Prozent jedoch deutlich größer aus.

Drogen
Unter dem Einfluss von sonstigen berauschenden Mitteln stehende Fahrzeugführer waren 2021 an 51 Verkehrsunfällen beteiligt. Insgesamt wurden bei diesen Unfällen 33 Personen verletzt (2020: 43), tödliche Folgen hatte im Jahr 2021 erneut keiner dieser Unfälle. Die Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss bei den Verkehrsunfällen waren ebenso überwiegend Pkw-Führer (64,7 Prozent), gefolgt von den Radfahrern (15,7 Prozent). Die Anzahl der festgestellten folgenlosen Drogenfahrten konnte um 10,1 Prozent auf 1242 Fälle gesteigert werden.

Tipps der Polizei Oberpfalz zur Fahrtüchtigkeit

1. Wer fährt, trinkt nicht - wer trinkt, fährt nicht. Autofahrer müssen in kürzester Zeit zahlreiche Sinneseindrücke verarbeiten. Oftmals gilt es, im Bruchteil einer Sekunde zu reagieren. Für diese Höchstleistung heißt es: nüchtern bleiben.

2. Bereits einmaliger Drogenkonsum hat Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und kann die Fahrfähigkeit negativ beeinflussen. Besonders stark wirkt sich Mischkonsum aus, das heißt die Kombination von verschiedenen Drogen oder die Mischung mit Alkohol.

3. Ausgeschlafen ans Ziel: Müdigkeit vermindert unsere Aufmerksamkeit und unsere Reaktionsbereitschaft im Verkehr ähnlich stark wie Alkohol: Nach 17 Stunden ohne Schlaf fahren wir, als hätten wir 0,5 Promille.

4. Fehlende akustische oder visuelle Eindrücke und Ablenkung können lebensgefährlich werden, wenn man Fahrzeuge lenkt.

5. E-Bike und E-Roller haben keinen Airbag. Deshalb gilt für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer: Eigene Vernunft erhöht die Sicherheit.

6. Jeder trägt selbst Verantwortung für seine Verkehrstüchtigkeit. Eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr lebt von gegenseitiger Rücksichtnahme und dem Bewusstsein, dass jeder auf den anderen im Verkehr achtet.