Am Sonntag um 13.30 Uhr kommt es zum Wiedersehen der beiden Fußball-Zweitligisten SSV Jahn Regensburg und Preußen Münster. Beide Klubs sind nicht nur gemeinsam aufgestiegen, beide verbindet zudem eine emotionale Vorgeschichte.
Wahre Größe zeigt sich in den Momenten, wenn Sportler in der Stunde des Triumphs auch an die unterlegenen Konkurrenten denken. Nach dem Durchmarsch hatte Preußen Münsters Kapitän Marc Lorenz eine rührende Botschaft an den SSV Jahn Regensburg geschickt. „Darf ich kurz das Mikro nehmen und kleine Grüße in den Süden schicken?“, fragte er den Magenta-Reporter im Interview und richtete dann bewegende Worte an die Regensburger. „Liebe Regensburger Mannschaft, liebe Mitarbeiter, liebe Fans: Ich ziehe den Hut vor euch, was ihr diese Saison geleistet habt. Mit dem Tod von Agy hattet ihr einen brutalen Schicksalsschlag. Was ihr da sportlich gemacht habt, ihr seid zusammengerückt. Ich wünsche mir nur eins: Haut in den zwei Spielen alles raus und kommt mit uns in die 2. Liga. Ich wünsche euch nur das Beste! Wir möchten euch nächstes Jahr wieder hier in Münster sehen.“
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Jahn-Kapitän gerät ins Schwärmen
Der Jahn erfüllte diesen Wunsch und zog in der Relegation nach. Einen Austausch habe es seitdem zwar nicht gegeben, verrät Jahn-Kapitän Andreas Geipl, der Auftritt ist bei den Regensburgern aber auf Begeisterung gestoßen. „Ich habe mich extrem gefreut. Als ich das Interview gesehen habe, war das...“, sagt Geipl und hält kurz inne: „Ja, da kriege ich jetzt gerade wieder Gänsehaut. Das war sehr emotional und hat mich persönlich sehr berührt.“ Solche Aktionen sind rar gesät im Profifußball. „Dass man in so einer Situation an eine andere Mannschaft denkt, das zeugt von Charakter – und den hat er. Das war ein Interview, das ich top fand“, schwärmt Geipl.
Am Sonntag sind die beiden aber wieder Gegner auf dem Platz. Die Tabellennachbarn brauchen jeweils dringend Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
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