Was ist hier denn los? Das haben sich am Donnerstagvormittag einige Passanten am Eisernen Steg in Regensburg gefragt. Vor den östlichen Aufgängen standen Absperrbaken, auf der Brücke war eine Handvoll Bauarbeiter zugange. Geht das ewige Provisorium, das in einem denkbar schlechten Zustand ist, etwa in die Knie?
1947 wurde der Eiserne Steg in seiner heutigen Form errichtet. Es handelt sich um eine LZ-Brücke aus Beständen der Wehrmacht. LZ steht für „leicht zerlegbar“. Gedacht war der Steg als Übergangslösung; er steht bis heute. Sein Zustand: Note 3,8. Das ergab eine Überprüfung im vergangenen Jahr. Die schlechteste Note ist eine 4. Kurz vor Weihnachten erließ die Stadt deshalb eine Allgemeinverfügung: „Die Standsicherheit des Bauwerks ist erheblich beeinträchtigt“, hieß es darin. Die Folge: Die Brücke wurde in der Silvesternacht teilweise gesperrt – um zu verhindern, dass eine größere Menschenmenge über längere Zeit darauf steht, um sich das Feuerwerk anzuschauen. Ansonsten sei die Brücke nach wie vor „bestimmungsgemäß nutzbar.“ Hat sich daran etwas geändert?
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Mit einer Seilwinde zogen die Arbeiter am Donnerstag dicke Stromkabel über die Donau. Immer wieder blieben Menschen stehen, um nachzufragen: Was macht ihr hier? Die Antwort: Strom verlegen. „Das sind Arbeiten der Rewag, die eine neue Versorgungsleitung über den Steg legt“, sagt Stadtsprecherin Juliane von Roenne-Styra auf Nachfrage. Mit der Brücke hätten die Arbeiten nichts zu tun, erklärte auch einer der Bauarbeiter den Passanten. Warum müssen die Kabel auf der Brücke verlegt werden? „Unten durch ist ein bisschen schwierig.“
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