Nach einer harten englischen Woche in der DEL 2 geht es für die Eisbären Regensburg nun im gewohnten Rhythmus weiter. Am Freitag sind die Wölfe Freiburg ab 20 Uhr in der Donau-Arena zu Gast. Am Sonntag geht es für die Regensburger nach Crimmitschau (17 Uhr). Die Frage vor diesen Duellen: Welche Spuren hat die englische Woche im Kader der Eisbären hinterlassen?
Über seine Gedanken, als Angreifer David Morley am Sonntag in Dresden nach nicht einmal fünf gespielten Minuten blutend vom Eis musste, will Eisbären-Coach Ville Hämäläinen nicht ins Detail gehen. „Man kann es sich denken“, sagt der Finne. Ja, das kann man. Durch den längeren Ausfall von Richard Divis (fehlte seit Spieltag 2) sowie die beiden kurzfristigen Ausfälle von Matej Giesl und Corey Trivino war die Offensive des amtierenden DEL-2-Meisters schon vor dem ersten Bully in Dresden angespannt. Nachdem Morley raus war, standen auf einmal nur noch neun nominelle Angreifer auf dem Eis.
Unter diesen Bedingungen die ambitionierten Dresdner Eislöwen bis ins Penaltyschießen zu zwingen und sie dort zu besiegen, ist aller Ehren wert. Und Hämäläinen – der mit der vergangenen Woche mit zwei Siegen aus drei Spielen ohnehin grundsätzlich zufrieden ist – kann der Situation doch auch etwas Positives abgewinnen: „Es war lehrreich, sagen wir es so. Und sowas bringt die Mannschaft auch zusammen.“
Verletztenliste lichtet sich
Trotzdem ist bei Hämäläinen natürlich eine gewisse Erleichterung zu hören, als er über die personelle Situation für das anstehende Wochenende redet: „Bis auf Matej Giesl sind alle wieder soweit fit“, sagt er. Giesl hatte am vergangenen Freitag gegen Weiden den Puck unglücklich ins Gesicht bekommen und wurde blutend vom Eis geführt. „Er wurde bereits operiert“, sagt Hämäläinen, der davon ausgeht, dass er mindestens einen Monat auf den Youngster verzichten muss. Freiwillig wird er das am Freitag auf Richard Divis und Xaver Tippmann tun, wie er am Donnerstagvormittag ankündigt. Beide seien aber grundsätzlich wieder einsatzbereit und „werden bald wieder spielen“. Corey Trivino und David Morley werden indes sofort wieder eingesetzt. Das Tor wird Eetu Laurikainen hüten.
Neuzugang Preto direkt dabei
Direkt spielen wird auch Neuzugang Pierre Preto, den die Eisbären am Dienstagmittag vorstellten. „Mit ihm haben wir ein bisschen mehr Tiefe und einen Mann, der in dieser Liga schon gespielt hat“, freut sich der Coach. Preto machte in der vergangenen Saison insgesamt 67 Spiele für die Kassel Huskies und sammelte dabei 14 Scorer (9 Tore, 5 Assists). Darunter war auch ein Tor gegen die Wölfe Freiburg.
Ein Ex-Regensburger dürfte jedoch etwas dagegen haben, dass Preto diesen Erfolg bei seinem Debüt wiederholt. „Ich freue mich sehr, wieder in Regensburg zu sein und in der Donau-Arena zu spielen“, sagt Verteidiger Petr Heider, der vor der Saison zusammen mit Tomas Schwamberger aus der Oberpfalz ins Breisgau gewechselt ist. Dort hat er sich mittlerweile, nach vorher sechs Jahren in Regensburg, gut eingelebt. „Es ist wirklich sehr schön hier, aber natürlich vermisse ich auch manchmal Regensburg“, sagt Heider. Wobei er noch viel Kontakt zu einigen ehemaligen Mitspielern, mit denen er ja erst im Frühjahr Meister wurde, pflegt: „Ich schaue nach jedem Spiel auf die Tabelle und dann schreibe ich immer wieder mit Gajo, Richie, Corey oder auch Sandro hin und her“, erzählt er und fügt mit einem Schmunzeln an: „Wir schreiben uns dann immer, wie wir uns im direkten Duell gegenseitig Checks geben und sowas.“
Zwei alte Bekannte warten
Bei allem Spaß weiß Heider aber auch, dass er diese Freundschaften für mindestens 60 Spielminuten ruhen lassen muss: „Ich will gewinnen und fokussiere mich da voll auf mein Spiel.“ Und das bedeutet: verteidigen. Über die Stärken seiner ehemaligen Offensiv-Kollegen weiß er natürlich Bescheid: „Sie sind alle sehr stark. Wir müssen vor allem auf die cleveren Spieler, wie zum Beispiel Corey einer ist, sehr aufpassen“, sagt Heider, der sich allerdings keine Vorteile gegen seine ehemaligen Teamkameraden ausrechnet. Erstens sagt er: „Ich weiß zwar, wie sie spielen, aber sie wissen ja auch, wie ich spiele.“
Und zweitens fügt er an, sei in Regensburg im Sommer viel passiert – einige neue Spieler, ein neuer Trainer. Und sowieso: „Im Eishockey ist nicht jedes Spiel gleich“, so Heider. Die Freiburger stehen aktuell mit einem Punkt mehr als die Regensburger in der Tabelle da.
„Es kommt wieder ein guter Gegner, es wird ein schweres Spiel“, sagt Eisbären-Coach Hämäläinen, der aber einmal mehr betont, dass es einzig und allein darauf ankommt, auf sich selbst zu schauen. Und mit einem vollen Kader, fällt ihm das mit Sicherheit noch mal deutlich leichter.
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