Kooperation mit Rehorik
Edel-Chocolaterie La Mara bezieht neuen Produktionsstandort in Regensburg

07.06.2024 | Stand 07.06.2024, 18:11 Uhr |

Das Gründerpaar Tamara Seidenglanz und Max Wittl im neuen Laden in Regensburg Foto: Florian Hoof

Von Florian Hoof

Die neuen Räumlichkeiten nehmen Gestalt an. Mehr als drei Mal so viel Platz wie am alten Standort in Barbing haben Tamara Seidenglanz und Max Wittl nun am neuen Sitz im Ostenviertel.

Das Pärchen hat die Chocolaterie La Mara 2021 mit der Mission gegründet, nachhaltige, faire und hochwertigste Schokolade aus veganen Zutaten zu produzieren. Die beiden betrachten sich dabei nicht als klassisches Startup, sondern als die jüngste Generation einer hohen Handwerkskunst – was von den beiden Meistertiteln an der Wand in ihrem neuen Büro unterstrichen wird.

Der Umzug sei dringend notwendig geworden, sagen sie. Produktion, Logistik und Personal drängten sich auf 120 Quadratmetern zusammen. An einen eigenen Laden sei dabei gar nicht zu denken gewesen. Eigentlich wollten die beiden schon von Anfang an nach Regensburg, doch die hohen Mietkosten hätten sie erst einmal ins günstigere Umland getrieben.

Mit dem Erfolg ihrer Schokolade, die vor allem online reißenden Absatz fand, seien das Kapital und die Notwendigkeit für den neuen Standort jetzt da gewesen. Auf über 400 Quadratmetern können sich die bisher fünf Mitarbeiter nun ordentlich ausbreiten.

Eigener Bereich für Logistik

Seidenglanz und Wittl bieten neben den Produkten auch Kurse an, für die sie nun eigene Räumlichkeiten haben. „Vorher mussten wir jedes Mal die Produktion stoppen, wenn ein Kurs stattfand, jetzt kann das alles getrennt voneinander laufen“, schwärmt Seidenglanz über die neue Küche. Auch die Logistik hat nun einen eigenen Bereich. In Barbing war das Lager im ersten Stock untergebracht – und das ganz ohne Aufzug. „Da wurden uns die nachhaltigen Glasverpackungen ein bisschen zum Verhängnis“, schmunzelt Wittl.

La Mara erwirtschaftet den größten Teil des Umsatzes per Online-Vertrieb über die eigene Website. In Regensburg bestand nun auch erstmals die Möglichkeit, einen eigenen kleinen Laden anbieten zu können, der jeden Freitag zwischen 10 und 15 Uhr geöffnet hat. Die Produktpalette erstreckt sich neben Pralinen inzwischen auch über Schokoladentafeln, Trinkschokolade und Schokobites. Das Sortiment soll in Zukunft aber weiter ausgebaut werden, erklärt Seidenglanz, die gerade an einem neuen Rezept für Plätzchen feilt.

Auch sei man gerade eine Kooperation mit der Regensburger Traditions-Rösterei Rehorik eingegangen. Das 1928 gegründete Kaffeehaus im Brixener Hof liefert nicht nur feinste Kaffeebohnen für eine neue Schokolade, sondern übernimmt auch die Rösterei der Kakaobohnen für La Mara. „Die haben für uns einen eigenen, historischen Kugelröster reaktiviert“, beschreibt es Wittl stolz. Das sei ziemlich einmalig in der Branche, erklären die beiden, denn selbst die vermeintlich hochwertigen großen Hersteller würden ihre Rohschokolade kaum wirklich selbst produzieren. Fast alle würden die fertige Schokolade von einer Handvoll Großproduzenten beziehen, die diese zum Massenprodukt gemacht haben.

Auf die Frage, warum die Kakaopreise dann in der Vergangenheit so stark angestiegen seien, antworteten die beiden: „Weil die Branche sich durch ihr völlig unnachhaltiges Handeln selbst in diese Situation gebracht hat.“ Zwar sei der Klimawandel nicht ganz unschuldig, Hauptgründe der Ernteausfälle seien aber ausgelaugte Böden, ausgebeutete Bauern und ein nach 69-Cent-Schokolade trachtender Einzelhandel. Kakao sei eigentlich ein sehr exklusiver Rohstoff, mit hohen Produktions- und Transportkosten. So solle er auch behandelt werden.

Umdenken ist nötig

Die Degradierung zum billigen Massen-Snack für zwischendurch werde am Ende irgendjemand zahlen müssen. Und das seien vor allem die Menschen vor Ort. Die beiden möchten da ein positives Vorbild für ein grundlegendes Umdenken sein. So zahle man den Bauern nicht nur deutlich höhere Preise, sondern möchte auch absolute Transparenz für den Kunden herstellen. So könne jede einzelne Bohne bis zum Feld zurückverfolgt werden.

Außerdem versuche man große Zwischenhändler zu vermeiden und die Wertschöpfungskette möglichst im Anbauland selbst zu halten. Die neusten Kreationen dieser Mission können ab dem 15. Juni bei La Mara bestellt werden.