Bittere Pleite
Drei Powerplay-Gegentore: Eisbären Regensburg verlieren spannenden Schlagabtausch in Crimmitschau

10.01.2025 | Stand 10.01.2025, 22:23 Uhr |

Eine umkämpfte Partie lieferten sich die Eisbären (hier Matej Giesl, l.) und die Eispiraten. Foto: Imago

Die Eisbären Regensburg mussten im Kampf um Rang zehn in der DEL 2 am Freitagabend eine bittere Pleite einstecken. Einen wilden Schlagabtausch mit den Eispiraten Crimmitschau verloren die Oberpfälzer vor 2373 Zuschauern im Crimmitschauer Sahnpark mit 4:5 (1:0, 1:2, 2:3). Am Sonntag geht es für die Regensburger in der Donau-Arena ab 17 Uhr gegen Freiburg.

  

Vor Beginn der Partie gab es bei den Eisbären etwas zu bestaunen, was in den letzten Wochen bedingt durch Verletzungen und Krankheiten eine absolute Rarität war: Bis auf Nikola Gajovsky konnte Coach Peter Flache exakt auf die Reihen bauen, die am Sonntag im Derby siegreich gegen Weiden waren. Gajovsky wurde in der Abwehr von Rückkehrer Andre Bühler ersetzt, der damit das erste Mal seit dem 1. November wieder in einem Pflichtspiel auf dem Eis stand. Das Tor hütete – auch wie am Sonntag – Jonas Neffin.

Und dieser wurde beinahe von den Eispiraten überrumpelt. Nach Scheibengewinn der Regensburger beim Eröffnungsbully war die nächste Aktion ein Fehlpass und so liefen nach knapp 20 Sekunden Goldhelm Tobias Lindberg und Justin Büsing auf Jonas Neffin zu. Büsing traf aber nur das Außennetz. Von diesem Schreck erholt – oder wachgeküsst – übernahm nun die Truppe von Peter Flache die Spielkontrolle und münzte diese schnell auch in Zählbares um.

Trivino vergibt, Morley trifft

Nachdem Corey Trivino noch eine dicke Chance liegen ließ, machte es David Morley nur wenig später besser. Jakob Weber brachte den Puck in typischer Weber-Manier scharf auf das Tor. Dort lauerte Morley und lenkte die Scheibe ins Tor (3:47).

Die Regensburger verteidigten nun sehr konzentriert und ließen kaum zwingende Chancen für die Gastgeber zu. Die wohl beste Chance im ersten Drittel vergab Crimmitschau nach neuneinhalb Minuten. Till Michel zog mit viel Schwung vors Tor von Neffin, konnte aber noch von Olle Liss entscheidend gestört werden. Der Nachschuss von Scott Feser begrub Neffin dann unter sich. Nach einer Viertelstunde hatte dann Consti Ontl die große Chance auf das 2:0. Er luchste Jerkko Rämö die Scheibe ab und lief allein auf Shilin zu, wurde aber von Rämö noch eingeholt und abgedrängt.

Eisbären geben Kontrolle ab



Im zweiten Drittel gaben die Eisbären die Spielkontrolle allerdings völlig ab und holten die nun auch deutlich aktiveren Gastgeber ins Spiel. Nachdem diese zunächst immer wieder am starken Neffin scheiterten, verhalf ein Überzahlspiel zum Ausgleich. Scott Feser wurde schön freigespielt und überwand Neffin in der kurzen Ecke (31:33). Vom Tor beflügelt stürmten die Eispiraten direkt nach dem Bully wieder aufs Tor – und vergaßen völlig das Verteidigen. Eine geblockte Scheibe von Jakob Weber landete bei Pierre Preto, der frei auf Shilin zulaufen konnte und die Regensburger keine 30 Sekunden nach dem Ausgleich wieder in Führung brachte (32:00).

Wildes Schlussdrittel

Doch die Sachsen kamen abermals zurück: Tim Lutz bekam vor dem Tor zu viel Platz und traf durch die Schoner von Neffin (36:28). Kurz darauf war die Scheibe dann schon wieder hinter Neffin. Tobias Lindberg bugsierte sie aus spitzem Winkel ins Tor. Da in der Mitte jedoch Colin Smith Jonas Neffin über den Haufen gefahren hatte, gaben die Schiedsrichter das Tor nicht und blieben auch nach Videobeweis bei der Entscheidung.

Im letzten Drittel drehten die Eispiraten das Spiel aber dann doch. Lucas Böttcher umkurvte die Eisbären-Verteidigung im Alleingang und blieb auch vor Neffin cool (44:46). Die Antwort der Oberpfälzer ließ aber nicht lange auf sich warten – und war eine pure Willensleistung von Corey Trivino. Er gewann die Scheibe selbst an der Blauen Linie, legte sie sich selbst vor und schloss eiskalt zum 3:3 ab.

Lindberg-Doppelpack im Powerplay



Genauso eiskalt blieb jedoch sein Goldhelm-Pendant Tobias Lindberg. Er nutzte zunächst ein Powerplay zur abermaligen Führung (50:01), um dann in einem weiteren Überzahlspiel zu erhöhen (56:15). Mit einem Gewaltschuss in den Winkel, der von Timo Kose noch abgefälscht wurde, machten es die Regensburger zwar nochmal spannend (58:46), doch der Treffer kam zu spät.

Statistik:Crimmitschau – Regensburg 5:4 (0:1, 2:1, 3:2)

Eispiraten Crimmitschau: Shilin – Sacher, Rämö; Walsh, Kreutzer; Scalzo, Shevyrin – Smith, Lindberg, Büsing; Lutz, Feser, Zikmund; Spitzner, Wagner, Böttcher; Schmidt, Zap, Michel

Eisbären Regensburg: Neffin – Weber, Köttstorfer; Bühler, Giles; Demetz, Fabio Kose; Mayr – Morley, Trivino, Preto; Liss, Schmid, Slezak; Ontl, Timo Kose, Ryon Moser; Schmidt, Grimm, Giesl

Tore: 0:1 (3:47) Morley (Weber-Trivino), 1:1 (31:33) Feser (Kreutzer-Smith bei 5-4), 1:2 (32:00) Preto (Weber), 2:2 (36:28) Lutz (Sacher), 3:2 (44:46) Böttcher (Spitzner-Shevyrin), 3:3 (45:54) Trivino (Morley-Weber), 4:3 (50:01) Lindberg (Smith-Kreutzer bei 5-4), 5:3 (56:15) Lindberg (Kreutzer-Smith bei 5-4), 5:4 (58:46) T. Kose (Weber-Morley)

Schiedsrichter: Bastian Steingross/ Bruce Becker. – Zuschauer: 2373. – Strafminuten: Crimmitschau 6 – Regensburg 8