„Straßen zu Bächen verwandelt“
Diese Schäden richteten Sturm und Starkregen in der Region an

09.07.2021 | Stand 09.07.2021, 17:03 Uhr

Dieses Trampolin steht eigentlich im Garten. Eine Sturmböe hob es aus und wehte es auf den Balkon. −Foto: pnp

Von Christoph Eberle

Kurz nach den Überschwemmungen in Landshut haben erneut Unwetter mit Starkregen gewütet. Im Großen und Ganzen kam die Region glimpflich davon - doch vielerorts gab es wieder Schäden.



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In Freyung wurden Bäume entwurzelt, Keller überflutet und Straßenbankette ausgeschwemmt. Im Stadtgebiet waren am Freitag Morgen Mitarbeiter des Bauhofes unterwegs, um die Schäden zu beseitigen. Die Starkregen haben auch wieder erhebliche Schäden im Freyunger Freibad verursacht - es muss daher erneut auf unbestimmte Zeit geschlossen werden.



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Die Spuren der heftigen Unwetter in den letzten zwei Wochen sind längst noch nicht beseitigt, da wurde das Rottal am späten Donnerstagnachmittag schon wieder von Starkregen und Sturmböen heimgesucht. Erneut schwer betroffen war Bad Birnbach, und auch in Triftern gab es viele Einsätze der Feuerwehren. Dunkle Wolken am Horizont versetzen die Feuerwehren auch im Inntal in Alarmbereitschaft. Mit der massiven Kraft des Windes hatten es die Feuerwehren in Wittibreut, Ulbering, Oberham, Kirn, Münchham und Fürstberg zu tun.

Im Landkreis Altötting lief der Keller eines Autohauses in Haiming mit Wasser voll. In Mehring standen kurzzeitig zwei Straßen unter Wasser.

Im Landkreis Regen ist der Viechtacher Stadtteil Pirka erneut von Starkregen heimgesucht worden. Wieder wurde die Staatsstraße überschwemmt und das Wasser drohte in die angrenzenden Häuser zu laufen. Erst Ende Juni hatte der Starkregen Schlamm auf Straßen gespült.

Im Landkreis Cham staute sich während des Starkregens am Donnerstagnachmittag kurzzeitig Regenwasser im Chambtunnel in Furth im Wald. Dadurch kam es zu einem Unfall



Am stärksten betroffen war diesmal Franken



Am stärksten wütete das Unwetter in Franken. „Ganze Straßen haben sich zu Bächen verwandelt“, sagte Matthias Hirsch, Sprecher des besonders betroffenen Landkreises Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, am Freitag. In dem Gebiet wurde aufgrund von Überschwemmungen, Erdabrutschen und entwurzelten Bäumen die Großschadensereignislage ausgerufen. Auch in vielen anderen fränkischen Regionen liefen Keller voll und traten Bäche und Flüsse über die Ufer.

„Das ist etwas, was man hier noch nicht gesehen hat“, sagte Hirsch. „Zum Teil waren ganze Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten.“ Man könne von einer dramatischen Lage sprechen, die sich auch am Freitagnachmittag noch nicht entspannt habe. Zahlreiche Straßen und Wege seien in dem Landkreis in der Nacht und am Vormittag überflutet worden. Auch viele Grundstücke und Keller standen unter Wasser. Der Unterricht an den Schulen sei eingestellt worden. Verletzt sei aber niemand worden - das meldeten am Freitag auch die Leitstellen der anderen betroffenen Gebiete in Franken. Auch ein Tierheim habe gedroht, unter Wasser zu stehen, sagte der Sprecher der Leitstelle. Die Tiere seien laut Notruf in Panik geraten, die Feuerwehr habe das Tierheim rechtzeitig sichern können.



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Allzeit-Pegelstände verzeichnet



Nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes Bayern stiegen die Pegelstände in der Gegend rasant. Die Zenn stieg bei Stöckach innerhalb weniger Stunden um rund 2,50 Meter auf ein Allzeit-Pegelhoch an. Auch Sulzach oder Altmühl verzeichneten teils meterhohe Anstiege.

Ein großer Regenkomplex war von der Nacht zum Freitag an von Süden her über Bayern gezogen, wie Marcel Schmid, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) am Freitag erklärte. Es habe nachts und am Vormittag flächendeckend geregnet, besonders viel sei in Franken runtergekommen. Hier habe es vor allem westlich von Nürnberg Schwerpunkte gegeben. 31 Liter pro Quadratmeter seien etwa allein zwischen 7.00 und 8.00 Uhr bei Bonnhof (Landkreis Ansbach) niedergegangen.

− dpa