2. Fußball-Bundesliga
Der SSV Jahn kassiert in Düsseldorf den nächsten Tiefschlag

26.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:21 Uhr

Kurz vor der Linie: Florian Kastenmeier im Düsseldorfer Tor klärt in dieser Szene vor Aygün Yildirim. Foto: Johannes Gatzka

Von Heinz Gläser

Düsseldorf. Der SSV Jahn hat nach der 0:6-Abfuhr daheim gegen den Karlsruher SC einen weiteren Rückschlag zu verkraften. Der Regensburger Fußball-Zweitligist unterlag am Freitagabend bei Fortuna Düsseldorf mit 0:4 (0:0) und richtet sich nach einem perfekten Saisonstart langsam im Tabellenkeller ein.



Für die keineswegs überzeugenden Fortunen trafen Daniel Ginczek (59. Minute), Dawid Kownacki (65., Foulelfmeter), Felix Klaus (78.) und
Shinta Appelkamp (85.).

Die spielerischen Mittel fehlten



In einer beiderseits von Unzulänglichkeiten geprägten Partie fehlten den Regensburgern schlicht die spielerischen Mittel, um nach dem Rückstand das Blatt noch zu ihren Gunsten zu wenden. Im Gegenteil: Sie ließen eine höhere Pleite zu.

Gelegenheit zur Wiedergutmachung, Charakter zeigen, Trotzreaktion: Die in solchen Situationen branchenüblichen Vokabeln hatten vor dem Auftritt am Rhein im Jahn-Lager die Runde gemacht. In der Anfangsphase traten die ganz in weiß gekleideten Regensburger tatsächlich so auf, als hätten sie diese Vorgaben beherzigt. Wenige Sekunden waren verstrichen, da holte sich Fortunen-Kapitän Andre Hoffmann für ein grobes Foul an Joshua Mees Gelb ab. Nach dem anschließenden Freistoß der Fortuna-Leihgabe Nicklas Shipnoski scheiterte Andreas Albers mit einem Kopfball am Regensburger Florian Kastenmeier im Düsseldorfer Tor.

Zwei personelle Veränderungen



Coach Mersad Selimbegovic hatte dem Gros der Anfangsformation des KSC-Spiels eine Bewährungschance eingeräumt, allerdings zwei personelle Veränderungen vorgenommen. In der Offensive feierte Aygün Yildirim wie erwartet sein Startelf-Debüt. Prince Owusu saß auf der Bank. Für den erkrankten Benedikt Saller agierte Konrad Faber auf der rechten Abwehrseite. Fortuna-Trainer Daniel Thioune brachte im Vergleich zum 2:2 in Braunschweig gleich vier Neue: Zimmermann, Hendrix, Ginczek und Peterson für Oberdorf, Tanaka, Hennings und Appelkamp,

Yildirim verzog nach einer Konfusion in der Abwehr der Hausherren den Ball knapp, aber in der Folge eroberten die Düsseldorfer langsam die Spielkontrolle. Chancen von Kristoffer Peterson und Kownacki resultierten aus dieser Überlegenheit, die sich nach etwa einer Viertelstunde manifestierte. Es war allerdings beileibe nicht so, dass der ehemalige Europacup-Finalist die Oberpfälzer überrollt hätte. Thiounes Schützlingen mangelte es an Präzision beim Anspiel in die Spitze, so dass die Anläufe weit vor der gefährlichen Zone verpufften.

Zwei Schrecksekunden vor dem Pausenpfiff



Da der Jahn derweil in der Offensive kaum mehr etwas auf die Kette brachte, entwickelte sich nach einem schwungvollen Beginn ein zähes Ringen mit stetig schwindendem Unterhaltungswert. Die Regensburger dürfte dies nicht gestört haben. Es kam schließlich darauf an, jene Stabilität und Konstanz im Spiel zurückzugewinnen, die sich gegen Karlsruhe verflüchtigt hatten. Eine sehr hohe Quote gewonnener Zweikämpfe in der Defensive zeugte vom Erfolg dieser Bemühungen. Zwei Schrecksekunden vor dem Pausenpfiff waren allerdings noch zu überstehen. Jahn-Keeper Dejan Stojanovic klärte per Fußabwehr gegen den frei zum Schuss gekommenen Klaus und zeichnete sich in der Nachspielzeit auch bei einem Schuss von Ginczek aus.

Düsseldorf präsentierte sich nach dem Wechsel entschlossen, an diese Offensivmomente anzuknüpfen. Besser aus der Kabine kamen indes die Gäste. Yildirim, der ansonsten wenig Ballkontakte hatte, setzte ein rares Glanzlicht, als sein Dribbling und die Hereingabe auf Albers keinen Abnehmer fanden.

Elfmeter sicher versenkt



Stückwerk kennzeichnete den weiteren Verlauf, bis Gincek nach einer Vorlage von Kownacki aus dem Nichts traf. Stojanovic hatte beim strammen Schuss in die kurze Ecke das Nachsehen. Der Jahn hatte den Rückschlag noch nicht verdaut, da leistete sich Leon Guwara ein Foul an Klaus. Der Pole Kownacki versenkte den Elfmeter halbhoch und sicher.

Schon vor den Treffern von Klaus und Appelkamp ergab sich der Jahn in sein Schicksal. Coach Selimbegovic schaute an der Seitenlinie entsprechend grimmig drein.