Umstrittener Hochwasserschutz
Bayern veröffentlicht Gutachten zu Donau-Flutpoldern

06.07.2021 | Stand 06.07.2021, 19:15 Uhr

Ein Polizeihubschrauber fliegt nahe Deggendorfer Ortsteil Fischerdorf über dem Hochwasser. Am 13.12.2018. Flutpolder sollen solche Szenen verhindern. Die Staatsregierung will ein Gutachten zu den umstrittenen Hochwasserschutzmaßnahmen veröffentlich. −Foto: Armin Weigel/dpa

Von Alexander Kain

Die bayerische Staatsregierung will die Gutachten zu den umstrittenen Donau-Flutpoldern veröffentlichen.

Das bestätigte der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) der Passauer Neuen Presse und dem Donaukurier (Mittwochsausgabe). Außerdem soll an den geplanten Polder-Standorten in den Landkreisen Regensburg und Neuburg-Schrobenhausen ein Dialogprozess mit den Bürgern starten.

Hier finden Sie einen zum Thema passenden Inhalt von einem Drittanbieter. Klicken Sie auf "Beitrag ansehen", um den Inhalt anzuzeigen.

Mit dem Klick auf "Beitrag ansehen" erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an den Drittanbieter übermittelt werden. Weitere Infos finden Sie unter www.wochenblatt.de/datenschutzerklärung



„Mein Ziel ist, dass wir das Flutpolderprogramm an der Donau gemeinsam beschließen. Ich will das Flutpolderprogramm umfassend realisieren. Die Fakten liegen auf dem Tisch: Flutpolder wirken“, sagte Glauber.

(Alle Berichte zum Thema Flutpolder finden Sie hier auf unserer Sonderseite.)

Aus den nun vorliegenden vertieften Untersuchungen habe man einen konkreten Vorschlag entwickelt: „Mit einer Kette von neun Flutpoldern entlang der Donau sollen die Menschen bestmöglich vor einem Hochwasser geschützt werden. Nach unserem Vorschlag soll der geplante Standort in Bertoldsheim realisiert werden. Für die geplanten Flutpolder Wörthhof und Eltheim heißt das: Die zwei möglichen Polder können nach unseren Vorschlägen zu einem zusammengefasst werden. Mit der gleichen Wirkung, aber auf deutlich weniger Fläche.“

Glauber: „Zeit, Verantwortung zu übernehmen“

Es sei nun „an der Zeit, Verantwortung für Bayern zu übernehmen.“ Jeder Flutpolder könne eine Lebensversicherung für die direkten Unterlieger an den Flüssen sein. „Damit sich jeder selbst ein objektives Bild machen kann, werden wir in den nächsten Tagen die vertiefenden Untersuchungen im Internet für alle zugänglich veröffentlichen. Wir setzen bei den geplanten Flutpoldern auf Dialog und Transparenz. Dazu planen wir coronakonforme Informationsveranstaltungen mit den Beteiligten der Region.“

In den nächsten Wochen solle es soweit sein, hieß es im Ministerium – danach werde dann das Kabinett mit einer Entscheidung befasst. Die Polder-Gutachten waren vom Umweltministerium in Auftrag gegeben worden, nachdem CSU und Freie Wähler 2018 in ihrem Koalitionsvertrag die Donau-Flutpolder in Bertoldsheim und Eltheim/Wörthhof auf Eis gelegt hatten.