„Identitätsstiftend“
Bayerische Karpfenteichwirtschaft wird zum UNESCO-Kulturerbe

24.03.2021 | Stand 24.03.2021, 13:06 Uhr

Foto: Büro MdL Alexander Flierl, Bergmann R.

Neben der Bezeichnung „Weltkulturerbe“ der UNESCO, die für Baudenkmäler, Stadtensembles sowie Kultur- und Naturlandschaften vergeben wird, gibt es für spezielles Brauchtum, Traditionen, Ausdrucksformen, menschliches Wissen und Können sowie darstellende Künste eine weitere Kategorie dieser Organisation. Diese nennt sich „Immaterielles Kulturerbe“.

Von Büro Flierl/Pressemitteilung

Oberpfalz. Dazu gehört seit diesem Jahr auch die Bayerische Karpfenteichwirtschaft. In einem Schreiben bestätigte dies die Deutsche UNESCO-Kommission in Bonn. Das Expertenkomitee würdigt darin, dass „traditionelle Karpfenteichwirtschaft in Bayern für ihre Träger identitätsstiftend ist und die lokale Kulturlandschaft prägt.“ Darüber hinaus belege der Antrag des Landesfischereiverbandes Bayern e. V. und des Verbandes der Bayerischen Berufsfischer „die Selbstverpflichtung der Trägergruppen zur artgerechten Haltung.“ Des Weiteren bringe die Karpfenteichwirtschaft für sie typische gesellschaftliche Bräuche und Feste hervor. Allgemein stehen die im Verzeichnis aufgenommenen kulturellen Ausdrucksformen und ihre Träger exemplarisch für die Kreativität und den Erfindergeist in unserer Gesellschaft.

Der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Teichgenossenschaft Oberpfalz, Alexander Flierl aus Schwandorf, sieht in der Aufnahme der Bayerischen Karpfenteichwirtschaft in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes ein wichtiges Signal. „Damit wird ganz deutlich die große Bedeutung der Arbeit unserer Teichwirte unterstrichen, die höchstes Ansehen genießt und unsere Heimat sowie die Kulturlandschaft maßgeblich prägt“, sagte Flierl. Außerdem sei gerade der Punkt der Regionalität und Nachhaltigkeit in der heimischen Lebensmittelproduktion hervorzuheben, so der Schwandorfer Stimmkreisabgeordnete weiter. Die durch die Teichwirtschaft erheblichen Allgemeinwohlleistungen für Natur und Umwelt werden besonders vom Landtag anerkannt, der in diesem Haushaltsjahr auf Initiative Flierls den Erhalt der Teichlandschaft mit 450.000 Euro für wissenschaftliche Erhebungen zu durch Wildtiere verursachte Beeinträchtigungen und der Schaffung der Stelle eines Teichbauberaters unterstützt.