Europaweiter Stellenabbau
Automobilzulieferer Schaeffler kündigt Abbau von 2800 Stellen in Deutschland an

05.11.2024 | Stand 05.11.2024, 12:45 Uhr |

Betroffen seien zehn Standorte in Deutschland. − Foto: Daniel Karmann/dpa

Ein weiterer harter Schlag für die Automobilbranche in Deutschland: Der Zulieferer Schaeffler, eines der zehn größten Unternehmen weltweit in der Branche, muss Personal reduzieren.

  

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Der fränkische Automobilzulieferer Schaeffler (Standorte unter anderem in Ingolstadt und Nürnberg) kündigt einen Monat nach der Fusion mit dem Regensburger Antriebsspezialisten Vitesco den Abbau von 4700 Arbeitsplätzen in Europa an, davon 2800 in Deutschland. Das entspreche rund 3,1 Prozent des gesamten Personalbestandes.

  

Zehn Standorte in Deutschland betroffen



Betroffen seien zehn Standorte in Deutschland und fünf weitere in Europa, teilte das Unternehmen, das nach der Fusion weltweit 120.000 Menschen beschäftigt, am Firmensitz im fränkischen Herzogenaurach mit. Zwei der fünf europäischen Standorte sollen ganz geschlossen werden. Das Maßnahmenpaket werde in den Jahren 2025 bis 2027 umgesetzt. Ab 2029 sollen so 290 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. 75 Millionen Euro davon stünden im Zusammenhang mit der Fusion mit Vitesco.

„Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern“



„Das Programm ist in der aktuellen Umfeldlage notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler-Gruppe langfristig zu sichern. Wir werden es sozialverträglich und mit Augenmaß umsetzen“, sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld.

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In den ersten neun Monaten ging es Schaeffler - noch ohne Vitesco - wirtschaftlich vergleichsweise gut. Die Umsätze stiegen währungsbereinigt um ein Prozent auf 12,233 Milliarden Euro. Auch in der Autosparte ging es währungsbereinigt um 0,2 Prozent nach oben - vor allem wegen weiterer Auftragseingänge in der E-Mobilität. Vor Sondereffekten, Zinsen und Steuern stand ein Gewinn von 713 Millionen für die ersten neun Monate zu Buche, nach 964 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

− dpa