Veranstalter weisen Vorwürfe zurück
Anwohner sauer wegen Techno-Party in Regensburg: War Soirée Électronique zu laut?

18.09.2024 | Stand 19.09.2024, 8:41 Uhr |

Am Samstag wurde in der Seidenplantage auf den Winzerer Höhen eine Elektro-Party veranstaltet. Foto: Klett

Mehrere hundert Besucher feierten am Samstag beim Soirée-Électronique-Festival in der Seidenplantage auf den Winzerer Höhen. Einem Anwohner ging die Lautstärke der Party aber gehörig gegen den Strich. Die Veranstalter halten dagegen, dass sie die Grenzwerte nicht nur eingehalten sondern sogar unterschritten hätten.

  

Albert Payer wohnt am Pfaffensteiner Hang. Er sagt, dass er und andere Anwohner bei der Dult oder den auf dem Dultplatz stattfindenden Sportveranstaltungen ohnehin „durch Lärmbelästigung geplagt und zur Toleranz gezwungen“ seien. Die nun auf den Winzerer Höhen veranstalte Party mit elektronischer Musik schlage seiner Meinung nach aber „dem Fass den Boden aus: extrem laute Bässe wummerten durch geschlossene Fenster und Außenmauern der Bewohner und über die halbe Stadt“.

„Warum schützt uns die Verwaltung nicht?“

Er kritisiert auch, dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden durfte: „Warum schützt uns die genehmigende Verwaltung nicht vor solchen privaten Exzessen und dem Größenwahn einzelner Geschäftemacher?“ Zumal seiner Darstellung nach die Party nicht nur bis 22 Uhr sondern noch eine Stunde länger laut zu hören gewesen sei.

Carlo Müller von der Seidenplantage sagt zu der Kritik, dass ein unabhängiges Unternehmen beauftragt worden sei, um während der Veranstaltung Lärmmessungen durchzuführen: „Die Ergebnisse zeigen, dass wir die vorgeschriebenen Grenzwerte deutlich unterschreiten. Diese Messungen wurden durch Videos und weitere Dokumentationen belegt.“ Auch bei einem Kontrollbesuch der Polizei habe es keine Beanstandungen gegeben. Es sei auch beachtet worden, dass um 22 Uhr die Lautstärke reduziert werden müsse. Müller verweist zudem darauf, dass der Geräuschpegel bei der regelmäßig in der Nähe stattfindenden Dult „deutlich höher“ ist: „Darüber hinaus finden in unserer Umgebung regelmäßig andere Veranstaltungen statt, für deren Lärmbelästigung wir oft zu Unrecht verantwortlich gemacht werden.“

Stadt sagt, dass Auflagen erteilt wurden

Die Stadt Regensburg teilt auf Anfrage mit, dass die Elektro-Party für den Zeitraum von 14 bis 24 Uhr angemeldet wurde. Eine Erlaubnis durch die Stadt sei für diese Veranstaltung ordnungsrechtlich nicht erforderlich gewesen. Es könnten durch die Ordnungsämter allerdings Auflagen erteilt werden, etwa „zum Schutz vor erheblichen Nachteilen oder erheblichen Belästigungen für die Allgemeinheit oder Nachbarschaft“. Nur, falls solche Anordnungen nicht ausreichen, könne eine öffentliche Veranstaltung untersagt werden. „Monetäre Interessen des Veranstalters stellen in diesem Zusammenhang kein Kriterium dar“, teilt die Stadt mit.

Von den Veranstaltern der Party auf der Seidenplantage habe die Stadt ein Schallgutachten gefordert, das auch vorgelegt worden sei. Auf der Basis dieses Gutachtens – in dem festgestellt worden sei, dass die Grenzwerte eingehalten werden können – seien Auflagen erlassen worden. Da nun aber auch bei der Stadt eine Beschwerde eines Anwohners eingegangen ist, will diese im Nachgang prüfen, ob die Auflagen erfüllt und die Grenzwerte eingehalten wurden.

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