Seit einer Woche demonstrieren die Klimaaktivsten wieder in Bayern . Ab Montag soll es Regensburg treffen, heißt es in einer Pressemitteilung der Letzten Generation. Am Samstag überraschten die Klimaaktivisten Ministerpräsident Markus Söder.
Bei einer Pressekonferenz auf Herrenchiemsee hatten die Aktivisten am 10. August angekündigt, dass sie ihren Schwerpunkt der Proteste nun auf Bayern legen wollen. „Hier wurde unser Grundgesetz geschrieben“, betonte die aus Niederbayern stammende Aktivistin Anja Windl (26), bekannt geworden wegen ihrer optischen Ähnlichkeit mit der kolumbianischen Sängerin als „Klima-Shakira“. Daher sei nun Bayern im Fokus der Proteste.
In Würzburg, Nürnberg und Fürth wurde bereits demonstriert. Am Samstag kündigt die Letzte Generation in einer Pressemitteilung nun die nächsten Örtlichkeiten an: Regensburg und München.
Letzte Generation Montag und Dienstag in Regensburg aktiv
„Am Montag, den 21.08.2023 und am Dienstag, den 22.08.2023 versammeln wir uns auf allen großen Straßen in Regensburg zu Sitzblockaden“, heißt es. Am Mittwoch wollen die Aktivisten dann in die bayerische Landeshauptstadt weiterziehen. „Am Donnerstag, den 24.08.2023 um 8 Uhr werden wir überall in München Straßen blockieren.“ München soll wochenlang zur Protesthochburg gemacht werden, um „so den Verfassungsbruch der Bundesregierung ins Licht der Öffentlichkeit rücken.“ Weitere Details zu den geplanten Blockaden gab die Letzte Generation zunächst nicht bekannt.
Am Sonntag überraschten die Klimaaktivisten Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann bei deren Event „RadlTour“ von Rückersdorf (Lkrs. Nürnberger Land) an den Nürnberger Dutzendteich. Sie konfrontierten Söder laut Pressemitteilung „persönlich mit der unbequemen Wahrheit, dass er mit seiner Politik gerade unser Grundrecht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und die Würde des Menschen aufs Spiel setzt“, teilt die Letzte Generation mit.
Wie die Polizei mitteilt, „fielen bereits in Schwaig Klimaaktivisten bei dem Versuch auf, sich auf der für die Fahrradtour vorgesehenen Strecke zu positionieren. Beamte der Verkehrspolizei konnten dies allerdings verhindern, so dass die Teilnehmer der Fahrradtour ihren Zielort zunächst ohne weitere Störung erreichen konnten“.
Zwei Demonstranten festgenommen
Im Biergarten beim Dutzendteich hätten die Demonstranten die Platzverweise der Polizei ignoriert, worauf hinzugezogene Einsatzkräfte des Unterstützungskommandos Mittelfranken die Aktivisten zurückdränten, teilt die Polizei mit.
Ein 36-jähriger Mann, der von den Beamten aus dem Veranstaltungsbereich getragen werden sollte, versuchte die Polizisten mit Fußtritten zu Fall zu bringen, teilt die Polizei mit. Er wurde daraufhin festgenommen. Eine weitere, „bislang unbekannte Person griff einen anderen Beamten während des Einsatzes von hinten an und riss diesen zu Boden. Der 33-jährige Polizeibeamte erlitt hierdurch leichte Verletzungen“, meldet die Polizei.
Söder ignoriert Protest bei Social-Posts
Markus Söder reagierte nicht öffentlich auf die Anschuldigungen. Auch in sozialen Medien postete er lediglich Fotos von der Radltour und erklärte ohne auf die Proteste einzugehen: „Bayern macht sich stark für’s Rad: Wir wollen, dass noch mehr Leute radeln, dafür schaffen wir ein landesweit durchgängiges Radwegnetz und bauen 1500 Kilometer neue Radwege in Bayern.“
Die Reaktionen darauf waren gemischt. Von „Gute Fahrt und guten Appetit beim Radi essen“ über „Wer glaubt Ihnen auch nur noch ein Wort! Wer einmal lügt…! Wir vergessen nicht! Wir wollen Handschellen klicken hören“ bis hin zu einem Verweis auf die Corona-Impfung war alles dabei.
Selbstverständlich postete er aber nicht nur das, sondern auch einen Teller mit Rettich, Butter und Brot unter dem Hashtag #söderisst.
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