Gäubodenvolksfest 2022
Zentrum von Tradition und Brauchtum: Straubing wird wieder zur „Trachtenhauptstadt“

11.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:56 Uhr

Tracht ist und bleibt der Dress-Code für das Straubinger Gäubodenvolksfest. −Symbolbild: Angelika Warmuth/dpa

Rund sieben Jahrzehnte lang war Straubing im Mittelalter der Sitz eines Herzogtums. Nun darf sich die Gäubodenmetropole für elf Tage wieder als Hauptstadt fühlen - als Zentrum von Tracht, Tradition und Brauchtum in Bayern.



Das Gäubodenvolksfest gilt seit Jahren als beliebter Treffpunkt für alle, die Dirndl und Lederhosen lieben und urig, traditionell und zünftig feiern wollen. Einer der Hauptgründe: Das Gäubodenvolksfest mit seinen heute rund 1,45 Millionen Besuchern jährlich hat sich in seiner mehr als zwei Jahrhunderte währenden Geschichte stets den Urcharakter als Traditionsfest und als Treffpunkt der Niederbayern seine ursprünglichen Wurzeln erhalten.

Trachtenauszug am Freitagnachmittag



Besonders beliebt bei den Besuchern des Gäubodenvolksfests, das vor genau 210 Jahren im Jahr 1812 erstmals als "Landwirtschaftliches Fest" im Unterdonaukreis stattfand, ist traditionell der große Trachtenauszug am Eröffnungstag ab 17.30 Uhr.

Bis zu 3.500 Teilnehmer in mehr als 80 Trachten-, Tanz- und Musikgruppen, Festwägen, Pferdegespanne, Ochsen und Oldtimer werden nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause in diesem Jahr wieder erwartet. Ein Höhepunkt ist auch das Blasmusikkonzert der sieben Festkapellen am ersten Volksfestsonntag auf dem Festplatz nahe dem Riesenrad.

Trachtengruppen führen traditionelle Volkstänze auf



Ein besonderes Schmankerl bietet der "Historische Bereich" des Gäubodenvolksfests mit seinem Tag- und Abendprogramm. Tagsüber führen Trachtengruppen aus den unterschiedlichsten Trachtengauen jeweils um 11, 14 und 16 Uhr traditionelle Volkstänze, Plattler oder Goaßlschnalzer vor. Abends gibt es dort ein buntes und modernes Programm.

Auf die Besucher warten neben textilen auch kulinarische Volksfest-Klassiker wie Ochse, Hendl und Ente vom Grill, Spanferkel, Schweinshaxen und Spießbraten, aber auch der "Steckerlfisch". Forellen und Lachsforellen sind seit jeher besonders beliebt, weil sich Gräten leicht entfernen lassen. Viele der Essensstände sind seit Jahrzehnten Stammgäste, so wie die Fischbraterei Johann Mayer, die erstmals 1939 in Straubing dabei war. Bei soviel Leckereien ist es also gut, wenn die Tracht zu Beginn des Festes noch ein wenig „Luft“ hat.

− sw