Erstmals in dieser Saison haben die Straubing Tigers ein Team aus den Top vier der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) besiegt. Beim 4:2 (2:1, 1:0, 1:1) mussten sich die so formstarken Fischtown Pinguins Bremerhaven am Freitagabend geschlagen geben.
Für die Norddeutschen war es die erste Niederlage nach sieben Siegen in Serie (in DEL und CHL). Vor 5142 Zuschauern kamen sie im Eisstadion am Pulverturm mit dem aggressiven Forecheck der Tigers nur schwer zurecht. Die Taktik der Straubinger ging bereits früh auf. Nach sieben Minuten stand es 2:0 für die Gastgeber, die binnen 85 Sekunden den Puck zweimal in Bremerhavens Defensivzone eroberten und mit einem Pass zu Treffern kamen: Erst durfte Michael Clarke sein erstes DEL-Tor dieser Saison feiern (6.) und kurz darauf jubelten die Tigers-Fans mit Mike Connolly, der Gästetorwart Maximilian Franzreb im Slot düpierte (7.). Dass im ersten Drittel ein „Steht auf, wenn ihr Tigers seid“ gesungen wird, gab es lange nicht am Pulverturm in diesem Herbst.
„Wir kommen mit dem frühen Forecheck nicht klar“
Anschließend war es zwar eine über weite Strecken ausgeglichene Partie, die die Hausherren dem Anschein nach kontrollierten. Bremerhaven gelang zwar im Powerplay vor der ersten Pause der Anschlusstreffer durch Jan Urbas (17.), doch nur 13 Torschüsse in auf den Kasten von Florian Bugl in 40 Minuten sind Beleg dafür, dass Straubing stark verteidigte.
Zudem attackierten sie die Gäste weiterhin nahe an deren Tor und hatten damit ein drittes Mal Erfolg: Tim Fleischer eroberte die Scheibe und Taylor Leier hob sie listig ins kurze Eck (28.). Das 3:1 war für Leier das 50. Tor im Tigers-Trikot. Drei Gegentore „passieren“ der mit Abstand besten Defensive in der DEL höchst selten, darum war Fabian Herrmann enttäuscht, als er im Pauseninterview mit „MagentaSport“ nach zwei Durchgängen analysierte: „Wir kommen mit dem frühen Forecheck nicht klar und spielen in der eigenen Zone schlampige Pässe.“
„Wir haben defensiv wie offensiv ein sehr gutes Spiel gemacht“
Solche passierten seiner Mannschaft zwar im Schlussabschnitt kaum mehr, aber am Ausgang des Nord-Süd-Gipfels konnten die Fischtown Pinguins nichts mehr ändern. Das stand spätestens nach Nelson Nogiers 4:1 fest (42.). Dafür kam der zweite Treffer der Gäste durch Christian Wejse (58.) zu spät. „Wir haben defensiv wie offensiv ein sehr gutes Spiel gemacht“, analysierte Tigers-Co-Trainer Rob Leask hinterher. „So einer Mannschaft darfst du nur wenig Platz geben und das ist uns gelungen und war der Schlüssel zum Sieg.“
Mit dem Schwung des vierten Heimsieges (im zehnten Spiel) reisen die Tigers nach Schwenningen (Sonntag, 16.30 Uhr).