Bebauungsplan liegt aus
Über 3000 Jobs, fast minütlich Lkw: Neue Details zum BMW-Werk in Straßkirchen

23.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:39 Uhr

Ein Feld zwischen Irlbach und Straßkirchen, im Hintergrund die Kirche von Straßkirchen. BMW will 40 Kilometer nördlich seines größten europäischen Autowerks Dingolfing eine Batteriefabrik errichten. −Foto: Armin Weigel/dpa

Das neue Montagewerk des Autobauers BMW in Straßkirchen (Landkreis Straubing-Bogen) rückt näher. Die Gemeinde hat jetzt den Bebauungsplan des Gebiets an der B8 veröffentlicht, aus dem unter anderem die Zahl der Arbeitsplätze und das Verkehrsaufkommen hervorgehen.



Erste visualisierte Bilder des neuen BMW-Werks gibt es bereits, jetzt stehen auch weitere infrastrukturelle Details fest. Demnach plant BMW auf dem neuen Gelände zwei Bauabschnitte. Das geht aus dem Bebauungsplan hervor, den die Gemeinde Straßkirchen auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat.

Der erste betrifft den nordwestlichen Teil der Anlage und umfasst rund 60 Hektar. Baubeginn soll hier 2024 sein, die Maximalauslastung im Betrieb wird ab 2028 anvisiert. Bis zu 330.000 Hochvoltbatterien jährlich sollen dort für die Standorte in Regensburg und München produziert werden.

Kaufoption auf dritten Bauabschnitt



2026 startet dann planmäßig der zweite Bauabschnitt auf einer Größe von rund 45 Hektar. Fünf Jahre später – also 2031 – ist auch hier die Vollauslastung eingeplant. Mit diesem Abschnitt kann BMW den Angaben zufolge die Produktionskapazität auf rund 660.000 Batterien verdoppeln.

Sollte dieser Platz einmal nicht mehr ausreichen, hat sich BMW außerdem eine Kaufoption auf eine 29 Hektar große Fläche südlich des Geländes gesichert. Diese Option werde jedoch frühestens 2030 konkret. Bereits jetzt gibt es Widerstand gegen das geplante Werk, sowohl von Naturschützern als auch einer Bürgerinitiative.

Über 3200 Arbeitsplätze – Viele interne Wechsel



Mit Fertigstellung der beiden Bauabschnitte sollen dort jeweils 1600 – also insgesamt 3200 – Arbeitsplätze entstehen. Davon will BMW über 70 Prozent mit Arbeitskräften von den bestehenden Werken, wie München, Dingolfing und Regensburg besetzen.

In dem 282 Seiten langen Bebauungsplan ist auch das Verkehrsaufkommen ein Thema. Darin verspricht BMW, die Auswirkungen auf die angrenzenden Gemeinden „so gering wie möglich zu halten“. Mit dem ersten Bauabschnitt werden ab 2028 über 300 Lkw pro Tag erwartet, also 620 tägliche Fahrten. Rund 80 Prozent des Verkehrs will BMW über die B8 leiten, um den Verkehr in der Gemeinde Straßkirchen gering zu halten.

Fast minütlicher Lkw-Verkehr, viele Autos



Bis zu 340 weitere Lkw pro Tag, also 680 Fahrten, prognostiziert BMW dann mit Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts im Jahr 2031. Auch hier würden laut des Münchner Autobauers nur rund 20 Prozent durch Straßkirchen fahren. Dennoch stünden dann an die 1300 Lkw-Fahrten pro Tag an, beinahe minütlich befände sich ein Lkw auf An- oder Abfahrt.

Der Pendlerverkehr durch die Mitarbeiter wird mit Abstand das größte Verkehrsaufkommen ausmachen. BMW rechnet pro Bauabschnitt mit rund 1500 Autos pro Tag, ab 2031 also mit rund 3000 Autos.