Straßkirchen/Stephansposching
Ortsumgehung Straßkirchen: BMW-Batteriewerk in Planung integriert

B8 bei Straßkirchen: Projektgruppe untersucht verschiedene Varianten einer Umgehung

23.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:40 Uhr

Die Planungen zur Umgehung von Straßkirchen sollen maximal beschleunigt werden, damit die Bewohner der Gemeinde von der zusätzlichen Verkehrsbelastung, die durch das BMW-Werk zu erwarten ist, möglichst schnell entlastet werden. Mögliche Korridore sind hier rot markiert. −Foto: Staatliches Bauamt

Eine Ortsumgehung für die B8, um die Ortsdurchfahrt Straßkirchen (Landkreis Straubing-Bogen) vom Verkehr zu entlasten, plant die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Staatliche Bauamt Passau. Die Vorplanung ist in der Endphase und wird aktuell wegen des Montagewerks für Hochvoltbatterien der BMW Group angepasst, informiert das Staatliche Bauamt in einer Pressemitteilung.

Eine eigens gegründete Projektgruppe, die Verwaltungsebenen übergreifend zusammengesetzt sei, begleite das Projekt, um Abstimmungswege zu verkürzen und die Planung zu beschleunigen. Der aktuelle Stand der Variantenuntersuchung soll im Sommer in den zuständigen Gemeinderatsgremien vorgestellt werden. Im Herbst ist eine Infoveranstaltung geplant, um den Bürgern die dann abgeschlossene Vorplanung samt Vorzugsvariante zu präsentieren.

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Die Planungen zur Umgehung von Straßkirchen sollen maximal beschleunigt werden, damit die Bewohner der Gemeinde von der zusätzlichen Verkehrsbelastung, die durch das BMW-Werk zu erwarten ist, möglichst schnell entlastet werden.

Ende 2020 hat das Staatliche Bauamt Passau die Planungen für die Ortsumgehung Straßkirchen aufgenommen. Seit 2021 ist die Ortsumgehung Pilotprojekt nach der sogenannten BIM-Methode, wodurch das Verfahren zusätzlich beschleunigt werden kann. Der Begriff BIM steht für Building Information Modeling und beschreibt eine digitale Methode der vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Straßen, Brücken und auch Gebäuden.

Pilotprojekt nach der sogenannten BIM-Methode



Im Zuge der Vorplanung hat Ende 2021 eine Arbeitsgemeinschaft zweier Büros aus Marzling bei Freising und aus München mit der Umweltverträglichkeitsstudie begonnen: So werden aus umweltfachlicher Sicht möglichst konfliktarme Korridore zur Variantenfindung ermittelt, auf deren Grundlage aktuell verschiedene Umgehungsvarianten überprüft und verglichen werden.
Auch ein Verkehrsgutachten wird erstellt. Aktuell arbeite das Bauamt, in engem Austausch mit der BMW Group, sowohl die Anbindung des neuen Werks als auch den dadurch erzeugten Verkehr in die Umgehungsplanung mit ein, teilt das Staatliche Bauamt mit. Der zusätzliche Auto-, Lastwagen- und Busverkehr werde schon jetzt in der Verkehrsuntersuchung berücksichtigt. Auf die Verkehrszahlen zum Prognosejahr 2040 werden in der Vorplanung auch die Verknüpfungen der B 8 mit den Staats- und Kreisstraßen ausgelegt.

Verwaltungsebenen übergreifende Projektgruppe


Um die Planungen mit Hochdruck voranzutreiben, habe sich im April auf Betreiben von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter eine Projektgruppe gegründet, die sich im ersten Schritt mit den möglichen Varianten für die Ortsumgehung befasst und das Projekt begleiten soll. Das Besondere an der Projektgruppe sei, dass sie Verwaltungsebenen übergreifend und interdisziplinär zusammengesetzt ist. Neben den Fachbehörden vor Ort arbeiten auch Vertreter der Regierung von Niederbayern und des Bayerischen Bauministeriums mit. Dadurch sollen Abstimmungsprozesse verkürzt und die Zusammenarbeit effizienter werden.
Ferner sollen Informationsgespräche mit Betroffenen bei der Auswahl einer Vorzugsvariante helfen: So gab es in den vergangenen Wochen unter anderem ein Treffen mit dem Bauernverband um zu ermitteln, wie man die Landwirtschaft am besten in die Planung einbeziehen könne.

Variantenprüfung anhand von Kriterien wie Lärmbelästigung



Bei der derzeit laufenden Variantenprüfung werden die in Betracht kommenden Varianten anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs bewertet. Kriterien sind beispielsweise die Lärmbelastung für Anwohner, die Umweltauswirkungen, der Flächenverbrauch, die verkehrliche Wirksamkeit, die Entwicklungsmöglichkeiten für die Gemeinde und die Kosten.
Der aktuelle Stand der Untersuchungen wird im Sommer in den beteiligten Gemeinderatsgremien vorgestellt. Zentrales Ergebnis ist letztlich die Vorzugsvariante, die sich aus dem Vergleich und der Abwägung aller untersuchten Linien ergibt. Das Bauamt wird im Herbst dieses Jahres die dann abgeschlossene Vorplanung und die weiter zu verfolgende Vorzugsvariante bei einer Infoveranstaltung in Straßkirchen der Öffentlichkeit vorstellen und erläutern.

− pz