Zivilcourage
Landtagsabgeordneter Zellmeier stellt Randalierer und übergibt ihn Polizei

16.10.2021 | Stand 16.10.2021, 13:50 Uhr

Das Tatwerkzeug liegt noch auf der Sitzbank. In Laberweinting hat ein Mann seiner Wut freien Lauf gelassen. −F.: Zellmeier

Von Stefan Schmidbauer

Der Landtagsabgeordnete Josef Zellmeier (Landkreis Straubing-Bogen) zeigte kürzlich Zivilcourage. Er stellte einen Randalierer und übergab ihn der Polizei.

Erst Geschrei, dann gehen Glasscheiben zu Bruch. Wilde Szenen am vergange Woche vor der Bahnhofsgaststätte in Laberweinting. Ein aufgebrachter Mann wirft mit Granitsteinen die Fenster des Restaurants ein, will sich dann davonmachen. Doch der Täter kommt nicht weit. Er wird gestellt. Von niemand Geringerem als Landtagsabgeordnetem Josef Zellmeier (CSU) und zwei seiner Mitarbeiter. Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses befand sich zur Tatzeit in seinem Abgeordnetenbüro auf der gegenüberliegenden Straßenseite und wird Zeuge des folgenschweren Wutausbruchs.

Täter am Bahnsteig eingeholt

Der 57-Jährige entscheidet sofort: „Da darf man nicht einfach wegschauen.“ Zusammen mit seinen Mitarbeitern Sebastian Riesner und Reinhard Scheupel eilt er dem Steinewerfer nach. Mit seinem Handy verständigt er währenddessen die Polizei. Am Bahnsteig holen sie den Mann ein und stellen ihn bis zum Eintreffen der Polizeibeamten. Widerstand leistet er keinen, räumt die Tat auch ein. Zum Glück, denn vorhersehbar war diese Reaktion nicht. „Alleine wäre ich vorsichtiger gewesen, aber zu dritt konnten wir uns das schon trauen“, räumt der Politiker ein. Zellmeier erntet deshalb auch viel Anerkennung für den Mut und die Zivilcourage, die er und sein Team gezeigt haben.

Besonders in den sozialen Netzwerken gibt es Applaus. In einem Kommentar wird sogar gefragt, ob das nicht eine Bewerbung für das Innenministerium sei. Auch von der Brauerei Erl gab es für die couragierten Helfer eine besondere Anerkennung: Braumeister Josef Erl, Eigentümer der beschädigten Gaststätte, brachte Zellmeier und seinen Mitarbeitern persönlich einen Kasten Jubiläumsbier vorbei. Bleibt nur noch die Frage, was den Steinewerfer so sehr in Rage gebracht hat. „Offenbar war der Mann sauer auf den Wirt“, so Zellmeier.