„Blick geht jetzt erst nach unten“
In dieser Form sind sogar die Preplayoffs in Gefahr: Die Straubing Tigers werden in Frankfurt ausgekontert

02.02.2025 |

Machtlos und enttäuscht: Tigers-Torwart Zane McIntrye musste in der Eissporthalle in Frankfurt sechs Gegentore hinnehmen, ehe er kurz − Foto: imago images

Mit der fünften Niederlage in Serie haben sich die Straubing Tigers am Sonntag in die einwöchige Länderspielpause der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verabschiedet. 6990 Zuschauer feierten den verdienten Heimsieg der Löwen Frankfurt (6:4) und sahen ein Straubinger Team, das viel investierte und probierte – und viele zu viele Fehler machte.

  

Am oft kritisierten Torhüter Zane McIntrye lag es diesmal nicht. Die Tigers verteidigten einfach schlecht und luden die Gastgeber mehrfach zu Kontern ein. Das frühe Führungstor von Dennis Lobach (3. Minute) konnte Straubing noch durch Philip Samuelsson ausgleichen (12.), aber im zweiten Drittel scheiterten die Stürmer um Elis Hede und Taylor Leier immer wieder am gebürtigen Niederbayern im Frankfurter Gehäuse, Cody Brenner, und gerieten in Unterzahl erneut in Rückstand, als Cameron Brace ungestört präzise verwandeln konnte (25.). Danach machten es die Tigers dem Gegner leicht, zweimal verloren sie an der blauen Linie der gegnerischen Zone den Puck und die enteilten Carter Proft (34.) und Julian Napravnik (38.) schlossen ihre Alleingänge zum 4:1-Pausenstand nach 40 Minuten ab.

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Drei Gegentore im zweiten Abschnitt waren eine zu hohe Bürde für die Tigers in der aktuellen Verfassung – zumal sie auf den gesperrten JC Lipon sowie die erkrankten Marcel Brandt und Sklyer McKenzie verzichten mussten. Straubing war weiterhin stets bemüht, bisweilen spielten die Tigers ansprechend. Es sprangen auch drei weitere Treffer heraus: Joshua Samanski „netzte“ zum dritten Mal in dieser Saison in Unterzahl (44.), Philip Samuelsson schnürte den Doppelpack (54.) und dem nachverpflichteten Josh Melnick gelang im fünften Spiel sein erstes Tor (57.). Allerdings sorgten Daniel Wirt (52.) und Maksim Mathuskin (53.) in einem offenen Schlagabtausch für klare Verhältnisse, so dass die Tigers zwischenzeitlich mit 2:6 und aussichtslos zurücklagen. Es passte ins Bild. „Wir haben leider im zweiten Drittel vergessen, abzusichern und wollten zu viel in der offensiven Zone“, analysierte ein geknickter Jubilar Tim Brunnhuber. Der gebürtige Eggenfeldener absolvierte am Sonntag sein 300. DEL-Spiel im Straubinger Trikot, doch diese 60 Spielminuten will der 26-Jährige schnell abhaken: „Die Pause kommt jetzt zur richtigen Zeit, es wird uns sehr, sehr gut tun, abzuschalten“, meinte Brunnhuber im Interview mit „MagentaSport“.

Schlechteste Schusseffizienz und viel zu viele Gegentore



Die Tigers stehen in der größten sportlichen Krise seit Jahren. Erstmals seit 2018 könnte der niederbayerische Erstligist die DEL-Playoffs verpassen. Während der Rückstand auf Platz sechs (zehn Punkte) in den verbliebenen zehn Hauptrundenspielen (ab 14. Februar) kaum mehr aufzuholen ist, hat Straubing nur mehr einen minimalen Vorsprung auf Rang elf, der ein Saisonende nach der Hauptrunde bedeuten würde. Neben der jüngsten Niederlagen-Serie sind mehrere Statistiken des Teams von Trainer Tom Pokel besorgniserregend – so haben die Straubing Tigers die schlechteste Schusseffizienz der gesamten Liga und kassierten heuer in zehn von zwölf Partien nach dem Spengler Cup mindestens drei Gegentore. Darum stellte Tim Brunnhuber nach der Niederlage in Frankfurt fest: „Unser Blick geht jetzt erst nach unten, wir müssen schauen, dass wir die Preplayoffs halten.“

Die letzten zehn Hauptrundenspiele der Straubing Tigers


Freitag, 14. Februar, 19.30 Uhr, gegen Kölner Haie
Sonntag, 16. Februar, 14 Uhr, bei den Eisbären Berlin
Mittwoch, 19. Februar, 19.30 Uhr, gegen die Iserlohn Roosters
Freitag, 21. Februar, 19.30 Uhr, gegen die Schwenninger Wild Wings
Sonntag, 23. Februar, 14 Uhr, bei den Adler Mannheim
Mittwoch, 26. Februar, 19.30 Uhr, gegen die Schwenninger Wild Wings
Freitag, 28. Februar, 19.30 Uhr, beim ERC Ingolstadt
Sonntag, 2. März, 16.30 Uhr, gegen die Pinguins Bremerhaven
Dienstag, 4. März, 19.30 Uhr, bei den Grizzlys Wolfsburg
Freitag, 7. März, 19.30 Uhr, gegen den EHC Red Bull München