Achtung bei „Störungsfall“
Geldautomat in Straubing mit Blende manipuliert: Kripo bittet um Hinweise

05.09.2022 | Stand 22.09.2023, 6:02 Uhr

Um sich vor solchen Tricks zu schützen, sollte man sich bei einem Störungsfall nicht vom Geldautomaten entfernen oder sich von einer vermeintlich hilfsbereiten Person weglocken lassen. −Symbolbild: Paul Zinken/dpa

Ein scheinbar nicht funktionierender Geldausgabeautomat konnte am Samstag im Gäubodenpark in Straubing als manipuliert entpuppt werden.



Gegen 18 Uhr stellte ein 35-Jähriger fest, dass der Geldautomat kein Geld ausgab, teilt die Polizei mit. Daraufhin habe er den Automaten genauer in Augenschein genommen. Dabei konnte er entdecken, dass eine Blende über dem Geldausgabefach angebracht war. Diese hatte verhindert, dass die Kunden ihre abgehobenen Geldbeträge entnehmen konnten, stattdessen blieb das Geld in der montierten Blende stecken. Später hätte der Betrüger dann problemlos die erbeuteten Scheine selbst an sich nehmen können, so die Polizei.

Der aufmerksame Bankkunde hatte den Betrugsversuch jedoch bemerkt und daraufhin die Polizei informiert. Die Kriminalpolizei Straubing hat die weiteren Ermittlungen übernommen und bittet um Zeugenhinweise. Wer am Samstag, 3. September, verdächtige Beobachtungen im Bereich des Gäubodenparks, insbesondere am Eingang oder im Innenbereich des Automatenraums der Deutschen Bank gemacht hat, wird gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Straubing unter ✆ 09421/868-0 in Verbindung zu setzen.

Betrugsmasche „Cash-Trapping“

Solche Betrugsmaschen an Geldausgabeautomaten kommen immer wieder vor, erklärt die Polizei weiter. Man spreche dabei vom sogenannten „Cash-Trapping“. Hierbei gehen die Betrüger laut Polizei wie folgt vor: Die Automaten werden auf verschiedene Arten, wie etwa mit Hilfe täuschend echter Ausgabeschächte manipuliert, um das Geld der Kunden später selbst zu entwenden. Die Blenden sind so konstruiert, dass das Geld stecken oder kleben bleibt und nicht wieder vom Automaten eingezogen werden kann. Nach einer Weile erscheint auf dem Bildschirm meist der Hinweis auf eine Störung, weswegen die meisten Kunden einen anderen Geldautomaten aufsuchen. Dann hat der Manipulateur leichtes Spiel und kann mit dem abgefangenen Geld verschwinden.

Um sich vor solchen Tricks zu schützen, sollte man sich bei einem Störungsfall nicht vom Geldautomaten entfernen oder sich von einer vermeintlich hilfsbereiten Person weglocken lassen. Stattdessen ist es sinnvoll, einen anderen Kunden zu bitten, einen Bankmitarbeiter zu holen oder gegebenenfalls selbst bei der Bank anzurufen. Außerhalb der Öffnungszeiten ist es empfehlenswert die Polizei zu verständigen.

− tka