In einem Offenen Brief hat die aktive Fanszene des ERC Ingolstadt angekündigt, die Mannschaft des DEL-Tabellenführers beim Auswärtsspiel in Straubing an diesem Freitag (Bully 19.30 Uhr/MagentaSport und Tigers on air) nicht im Stadion zu unterstützen. Grund für diese Entscheidung sind die Vorkommnisse beim letzten Gastspiel in der Gäubodenstadt.
Ende November hatten die Panthers im ausverkauften Eisstadion am Pulverturm gewonnen (5:2). Nach dem bayerischen Derby kam es nicht nur zu Schmähgesängen, sondern auch unschönen Szenen mit der Polizei. Die Beamten wollten ein Aufeinandertreffen der Straubinger und Ingolstädter Ultras verhindern. Sie wurden daher beim Gang aus dem Stadion getrennt und die beiden Reisebusse aus Ingolstadt wurden aus der Stadt gelotst. Allerdings hielt sich laut damaligem Polizeibericht ein Busfahrer nicht an die Vorgaben und darum trafen Polizei und Ultras aus Ingolstadt noch einmal am Busbahnhof aufeinander. Dabei wurde ein Beamter (21) durch einen Tritt am Kopf verletzt. Der Täter floh in den Bus, weshalb die Personalien von allen 45 Personen aufgenommen wurden.
Präventive Stadionverbote für ERC-Fans am Pulverturm
Nun, vor dem nächsten Derby zwischen den Tigers und den Panthern machten die Straubinger von ihrem Recht Gebrauch und verhängten präventiv in Absprache mit der Polizei Hausverbote für den Rest der laufenden Saison, wie Tigers-Prokurist Primin Ostermeier gegenüber der PNP bestätigt. Mit den betroffenen Anhängern würden sich nun weitere Mitglieder solidarisieren und nicht nach Straubing kommen, heißt es dazu in einem Schreiben der aktiven Fanszene des ERC auf deren Internetseite. Der Offene Brief kursiert auch in Internetforen und sozialen Netzwerken. Die verhängte Stadionverbote kritisieren die Ingolstädter Anhänger als „pauschale Vorverurteilung einer kompletten Busbesatzung“. Zumal es nur für Partien Straubing gegen Ingolstadt gelte, Tigers-Heimspiele „ohne Ingolstädter Beteiligung dürften die 45 Personen“ besuchen, heißt es von Fan-Seite des ERC.
Nicht nur in Straubing wird gegen ERC-Fans ermittelt
Als Grund für das Stadionverbot sollen die Straubing Tigers genannt haben, „die Gefahr für Sicherheits- und Einsatzkräfte zu reduzieren und einen gewaltfreien Spielverlauf zu erleichtern“. Wie der Donaukurier in diesem Moment berichtete, sind Ultras des DEL-Tabellenführers zuletzt immer wieder aufgefallen und werde nicht nur in Straubing gegen Mitglieder der Szene ermittelt. Daher stehe die Frage im Raum: Hat der ERC Ingolstadt ein Ultra-Problem?
− mid