Vorentscheidung verpasst: Statt zwölf haben die Straubing Tigers in der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nur mehr sechs Punkte Vorsprung auf den Vierten EHC Red Bull München. Trotz dreimaliger Führung verloren sie am Donnerstagabend das vierte Hauptrundenderby gegen die Münchner mit 4:6 (2:1, 1:4, 1:1).
Erstmals in dieser Saison mussten sich die Gäubodenstädter im direkten Duell dem Rivalen aus der Landeshauptstadt geschlagen geben und kassierten die dritte Auswärtsniederlage in Serie. Das lag in erster Linie an haarsträubenden Fehlern, die sich die Gäste im mit 5726 Zuschauern ausverkauften Olympia-Eisstadion am Oberwiesenfeld leisteten. Gerade im zweiten Drittel, in dem die Gastgeber vier Treffer erzielten und aus einem 1:2-Rückstand einen 5:3-Vorsprung machten.
Durch Tore von Nicolas Mattinen (7.), der Tigers-Topscorer traf erstmals seit 8. Dezember, sowie Mark Zengerle (17., 29.) gingen die Gäste drei Mal in Führung und waren lange die clevere und abgezocktere Mannschaft. Bis Philip Samuelsson im eigenen Powerplay einen folgenschweren Fehlpass spielte, den der Mann des Spiels, Yahsin Ehliz, (zwei Tore / zwei Assists) zum 2:2 nutzte (24.).
Danach war die Souveränität, die die Tigers bis dahin ausgestrahlten hatten, dahin und die ersatzgeschwächten Münchner glaubten an ihre Chance auf den Sieg. Nach Konrad Abelshausers zwischenzeitliches 1:1 (15.) trafen für die Gastgeber im Mittelabschnitt noch Thomas Heigl (29.), Ehliz (35.) und Ben Smith (36./PP1) sowie im Schlussabschnitt Austin Ortega (50.). Dazwischen konnte Mike Connolly lediglich auf 5:4 verkürzen (41.). „Das erste und dritte Drittel war gut, ausschlaggebend war das schlechte zweite Drittel. Das war nicht unser Eishockey, München hat unsere Fehler knallhart genutzt“, stellte Tigers-Trainer Tom Pokel nach der Derby-Niederlage, bei der die Niederbayern im 43. Saisonspiel erstmals sechs Gegentreffer in einem Spiel kassierten, fest.
Während Hunderte mitgereiste Straubinger Fans enttäuscht den Heimweg antraten, ließen sich die Münchner um den gebürtigen Landshuter Veit Oswald von ihren Anhängern feiern: „Wir haben unglaublichen Kampfgeist gezeigt“, kommentierte der junge Münchner Stürmer, der mit zwei tollen Assists die Wende initiierte.
Vier Straubinger im Kader der Nationalmannschaft
Vor dem Auswärtsspiel gab es für vier Tigers eine gute Nachricht: Torwart Florian Bugl (21), Mario Zimmermann (22), Tim Brunnhuber (25) und Adrian Klein (20) wurden von Bundestrainer Harry Kreis für die Länderspiele in der Slowakei (7./8. Februar) nominiert. Für Klein ist es die erste Nominierung in die A-Nationalmannschaft. „Ich freue mich mega“, sagte der 20-Jährige dazu am Rande des Derbys. Vor der Länderspielpause steht noch ein Spieltag am Sonntag an: Die Tigers empfangen die Adler Mannheim (16.30 Uhr), die Münchner reisen nach Wolfsburg (14 Uhr).
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