„Wenn ich etwas will, krieg ich es“
Eishockey-Torhüterin Chiara Schultes (17) und ihr klarer Karriere-Plan

16.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:56 Uhr

Ausgezeichnet als beste Torhüterin: Chiara Schultes vom EHC Straubing bei der U18-WM in Ritten. Die gebürtige Oberpfälzerin verfolgt einen klaren Karriere-Plan. −Foto: Carsten Schultes

Fragt man Petr Hampl, zögert er nicht lang. Ihr Ehrgeiz, sagt der Eishockey-Trainer, die Fähigkeit, in allem, was sie tut, stets 100 Prozent zu geben, hat Chiara Schultes in eine Position gebracht, in der sogar die A-Nationalmannschaft in Reichweite gerückt ist.

Chiara Schultes (17), Torhüterin im Nachwuchs des EHC Straubing, ist bei der U18-Weltmeisterschaft im Januar zur besten deutschen Spielerin und zum besten WM-Goalie gekürt worden und macht sich nun auf den Weg in eine große Eishockey-Karriere.

Wer mit Chiara Schultes spricht, bekommt schnell einen Eindruck von der bemerkenswerten Geradlinigkeit der 17-Jährigen. „Wenn ich etwas will, dann krieg ich es auch“, sagt Schultes unverblümt. Und Eishockey-Torhüterin sein und so weit wie möglich kommen, das will sie unbedingt. Seit damals, als sie so lange quengelte, bis sie Vater Carsten mitnahm, wenn er Chiaras älteren Bruder Florian von daheim in Fuchsmühl in die Eishalle nach Weiden kutschierte, hat sie nicht mehr locker gelassen. Als 14-Jährige stand sie bei zwei Nachwuchsmannschaften des EV Weiden zwischen den Pfosten.

Und als Trainer Hampl, nach Straubing gewechselt, anrief, um sie zum EHC zu holen, überlegte das Torhüter-Talent nicht zweimal. Mit der männlichen U17 der Gäubodenstädter steht Schultes aktuell in der Meisterrunde der Division 1, auch in der U20 hütet sie das Tor. Dass sie im Verein allein unter Jungs ist, ist für Chiara Schultes kein Thema. „Ich will mich mit den Besten messen“, beschreibt sie ihren Antrieb.

Als Sportsoldatin den Weg in den professionellen Sport gehen



Eindrucksvoll hatte die gebürtige Oberpfälzerin das zuletzt bei der WM in Ritten getan. Reaktionsschnell und beweglich, wie Trainer Hampl sie beschreibt, hatte die vergleichsweise schmächtige Torhüterin mit dafür gesorgt, dass Siege gegen Norwegen, Ungarn, Österreich und Italien gelangen – und die U18-Frauen in die Top-Division zurückkehren.

Klar, dass die Auszeichnung für die persönliche Leistung das Eishockey-Talent auf seinem Weg nur noch umso mehr bestätigt. Die Fachoberschule hat sie abgebrochen, wie Chiara Schultes sagt. Sie will als Sportsoldatin den Weg in den professionellen Sport gehen. Möglicher Weise wird sie den EHC Straubing bald verlassen. Chiara Schultes hat ein Ziel vor Augen. Sie wird es verfolgen. Mit 100 Prozent Konsequenz.