Dritter Sieg in der CHL
Drei Powerplay-Tore: Die Straubing Tigers besiegen Pardubice und stehen mit einem Bein im Achtelfinale

15.09.2024 | Stand 15.09.2024, 21:23 Uhr |

Da schlägt es ein: Ein Schlagschuss von Marcel Brandt (im Vordergrund) zappelt hinter Pardubice-Goalie Roman Will im Tor – 3:2 für die Straubing Tigers. − Foto: Harald Schindler

Tom Pokel (57) zeigt selten Emotionen, am Sonntag aber lachte der Trainer der Straubing Tigers mit der Schlusssirene, klopfte seinem Co-Trainer Rob Leask auf die Brust und klatschte glücklich die ersten Spieler ab – der Jubel im Eisstadion am Pulverturm war am Sonntag ein bisschen lauter als ohnehin. Mit 3:2 besiegte der niederbayerische Eishockey-Erstligist den tschechischen Vizemeister Dynamo Pardubice und steht mit mindestens einem Bein im Achtelfinale der Champions Hockey League.

Acht Punkte haben die Tigers nach vier CHL-Vorrundenspielen und somit beste Voraussetzungen, um im Oktober den Einzug in die K.o.-Runde klarzumachen. Entscheidend gegen Pardubice war vor 3548 Zuschauern die Effizienz der Straubinger im Powerplay. Mario Zimmermann (10.), Joshua Samanski (43.) und Marcel Brandt (57.) trafen jeweils in Überzahl und die beiden Letztgenannten sorgten im Schlussdrittel für die Wende. Denn die Gäste hatten durch Treffer von Tomas Zohorna (15./PP1) und David Musil (40.) zwischenzeitlich mit 2:1 vorne gelegen. Daher war Pokel selbstredend rundum zufrieden mit der Leistung seines Teams, das beflügelt von den Europapokalspielen am Freitag mit einem Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG in die Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) starten dürfte: „Das war ein großer Sieg“, stellte der 57-Jährige fest, schließlich habe seine Mannschaft „ein weltklasse Hockey-Team“ besiegt und hat nun das Achtelfinale im Blick. „Das planen wir“, sagte Pokel vom „Sportdeutschland.tv“-Moderator darauf angesprochen. „Wir haben eine Mannschaft mit Siegermentalität und wollen in die Playoffs“, ergänzte Pokel. Zwischen den DEL-Spielen geht es für die Tigers im Oktober nach Polen (Unia Oswiecim am Mittwoch, 9. Oktober) und in die Schweiz (Fribourg-Gotteron am Dienstag, 15. Oktober).

Das erste Drittel war geprägt von Powerplay-Situationen. Zunächst waren die Tigers am Drücker, weil zwei Gästespieler auf der Strafbank Platz nehmen mussten (3., 8.) und im zweiten Straubinger Überzahlspiel nahm Mario Zimmermann mit einem Handgelenksschuss Maß; Justin Scott versperrte Torwart Roman Will die Sicht und der Puck schlug über der Stockhand im Netz ein (10.). Diese Führung mussten die Gastgeber anschließend hart verteidigen. Travis St. Denis und Justin Braun kassierten binnen weniger Sekunden Zeitstrafen nach Fouls gegen Weltmeister Lukas Sedlak. Mit zwei Mann weniger gerieten die Tigers mächtig unter Druck. Marcel Brandt, Mike Connolly und Joshua Samanski konnten eine Minute von der Uhr nehmen, aber als St. Denis gerade aufs Eis zurückkehrte und Braun nur mehr Sekunden in der „Kühlbox“ stand, spielten die Tschechen Thomas Zohorna frei und dessen Schuss ins lange Eck konnte der zuvor glänzend parierende Florian Bugl nicht abwehren (15.). Deshalb ging es mit einem 1:1 in die erste Pause, obwohl die Straubinger mehr als doppelt so oft auf das gegnerische Tor geschossen hatten in den ersten 20 Minuten (13:6).

Im zweiten Drittel geraten die Tigers in Rückstand



Aus den Gegentoren in Unterzahl resultierend blieben beide Teams im zweiten Abschnitt der Strafbank fern. Die Zuschauer sahen eine ausgeglichene Partie. Die Tigers schossen erneut öfter auf das Tor (11:8), aber Pardubice hatte die gefährlicheren Torraumszenen und 25 Sekunden vor der zweiten Pause gingen die Gäste dementsprechend in Führung. David Musil zog aus der Distanz ab und die Scheibe trudelte über die Linie (40.).

In den letzten 20 Minuten wurden die Zweikämpfe wieder härter geführt und die Gäste mussten ihre Führung wieder in Unterzahl verteidigen – das klappte nicht. Zweimal gewährte Pardubice den Tigers ein Powerplay – und zweimal schlug es hinter Goal Will ein. Joshua Samanski versenkte einen Abpraller über den am Boden liegenden Torhüter (43.) und Marcel Brandt ließ Will mit einem seiner gefürchteten Schlagschüsse – aus zentraler Position – keine Chance (57.).

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