Dutzende Infizierte
Corona-Ausbruch in Straubinger Gefängnis: Das sind die Reaktionen

16.12.2021 | Stand 23.09.2023, 22:22 Uhr

−Archivfoto: Birgmann

Im Straubinger Gefängnis hat es einen Corona-Ausbruch mit mindestens 55 Infizierten gegeben. „Bisher haben die Insassen noch keine schwerwiegenden Symptome“, sagte Anstaltsleiter Hans Amannsberger am Donnerstag.



Weitere Infizierte könnten noch hinzukommen, denn die Ergebnisse der am Mittwoch durchgeführten Reihentestung waren zunächst noch unbekannt. Von den infizierten Gefangenen sei knapp die Hälfte vollständig geimpft, berichtete Amannsberger. Die Betroffenen seien isoliert und in Quarantäne. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk über den Ausbruch berichtet.

Es ist nicht der erste Corona-Vorfall in der Straubinger Justizvollzugsanstalt. In der niederbayerischen JVA sitzen rund 700 Männer ein, schon im April dieses Jahres hatten sich 48 Menschen dort infiziert. Auch in anderen bayerischen Gefängnissen tritt Corona immer wieder auf.

Grüne fordern JVA-Testpflicht

„Um den Gefangenen ausreichend Schutz zu bieten, fordern wir Grüne eine erweiterte Testplicht für alle Beschäftigten mit direktem Gefangenenkontakt - also auch für bereits geimpfte Mitarbeiter, wie es im medizinischen Bereich bereits Vorschrift ist“, betonte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, Stephanie Schuhknecht. Ideal wären zwei verpflichtende PCR-Tests pro Woche.

Aus dem Justizministerium in München hieß es dazu: „Derzeit gibt es keine gesetzliche Testpflicht für geimpfte und genesene Vollzugsbedienstete. Eine solche Testpflicht müsste auf Bundesebene eingeführt werden.“ Das Ministerium habe die Anstaltsleitungen im November aufgefordert, dafür zu werben, dass auch alle geimpften und als genesen geltenden Bediensteten täglich vor oder bei Dienstbeginn freiwillig einen Antigentest durchführen. „Tägliche Testungen stellen einen wichtigen Beitrag dar, das Einbringen des Corona-Virus in die Anstalt möglichst zu verhindern“, so das Ministerium.

− dpa