„Fuchsbau“ seit 33 Jahren dabei
Anziehungspunkt am Gäubodenfest: Schnapszahl-Jubiläum für den Weinstand

04.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:17 Uhr

In den Wochen vor dem Gäubodenfest hat Ulrike Fuchs den „Fuchsbau“ liebevoll aufgebaut. Der Weinstand kuschelt sich zwischen die großen Bierzelte und ist eine beliebte Anlaufstation. −F.: mel

Er steht als kleiner Weinstand im Schatten der großen Bierzelte und ist doch aus diesem längst herausgetreten: Der „Fuchsbau“ ist auch auf einem Fest, auf dem sich alles um das Bier dreht, ein großer Anziehungspunkt. Heuer feiert der Weinstand eine Schnapszahl: Seit 33 Jahren ist die Familie Fuchs am Straubinger Hagen vertreten.



Ulrike Fuchs hat den Akkubohrer in der Hand und schraubt mit ein paar fleißigen Helfern ihren urigen Weinstand zusammen. Brett für Brett, Schraube für Schraube. Alles soll perfekt sein, wenn am 12. August die ersten Gläser mit deutschen und österreichischen Weinen über den Tresen des „Fuchsbaus“ wandern. Die Deko ist wieder liebevoll geworden mit roten Herzen, Weinblättern und Weinreben. Die Gäste honorieren dies und fühlen sich sehr wohl, wie Ulrike Fuchs erzählt.

Von der Weinprobe zum Weinstand

Schon 1910 war der Onkel ihres Vater Norbert, langjähriger Stadtrat, auf der Ostbayernschau mit seinen Zentrifugen, Fahrrädern und Motorrädern. 1974 zog Norbert Fuchs auch dort ein – allerdings mit einem Weinstand auf der Ausstellung, wo ausgiebig probiert und eingekauft werden konnte. So lange gibt es auch das Weinlokal „Fuchsbau“ in Alburg mit Weinhandlung schon: bald 50 Jahre. 1999 wurde aus der Weinprobe ein regulärer Weinstand, und zwar nicht mehr auf der Ostbayernschau, sondern auf dem Gäubodenfest-Gelände. Ulrike Fuchs führt diesen nun in zweiter Generation und hat sehr viel Freude an ihrer Aufgabe.

„Wir schenken nur Weine von privaten Weingütern aus“, erklärt die 51-Jährige. Sie fährt selbst zu den Weinbauern, lässt sich die Qualitätsanalyse vorlegen und packt den Rebensaft dann in ihrem Transporter. Aus Franken, der Pfalz, aus Württemberg und aus Österreich kommt er. „Fasswein mögen die Leute am liebsten“, weiß die Unternehmerin. Heuer gibt es Müller-Thurgau aus dem Fassl – „schön fruchtig und trocken.“

Heiratsantrag am Weinstand

Wer aber trinkt auf dem Gäubodenfest Wein? „Ganz viele Menschen“, freut sich die Weinfachwirtin. Viele kommen gezielt her, mancher trinkt nach der Maß noch einen Absacker, einen Schoppen Wein vor dem Heimgehen. „Wir haben auch viele Junggesellinnenabschiede“, erzählt Ulrike Fuchs. Und einmal ist eine ganz besondere Geschichte passiert: Ein junger Weinfreund hat seiner Lebensgefährtin einen Heiratsantrag gemacht, mitten am Gäubodenfest, mitten am Weinstand der Familie. Weil er sie vor einigen Jahren dort auch kennengelernt hat. Der Kreis hat sich geschlossen, und alle waren mit dabei.

Es sind diese Geschichten und die Freude der Gäste, die Ulrike Fuchs motivieren. Die Volksfestzeit wird für sie anstrengend – mehr als vier Stunden Schlaf pro Nacht wird sie nicht bekommen, und über 18 Stunden pro Tag steht sie im „Fuchsbau“, unterstützt von einem „tollen Team.“ Doch Erschöpfung kennt sie in dieser Zeit nicht. „Die vielen großartigen Menschen, die besondere Atmosphäre und die Hochstimmung der Gäste trägt mich dann und macht das Durchhalten einfach“, sagt sie und schraubt noch eine Tafel an. Rechtzeitig zum Fest ist alles fertig und die typischen Fuchs-Weinkrügerl blitzen und warten auf Weinfreunde.

− mel