„Alarmierende Ergebnisse“
Zu schnell auf der B15N – Polizei warnt vor Risiko im Herbst

09.09.2021 | Stand 09.09.2021, 16:45 Uhr

−Foto: Armin Weigel/dpa

Zwei Tage lang hat die Verkehrspolizeiinspektion Landshut auf der Bundesstraße B15N Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Weil die Ergebnisse „alarmieren“, warnt die Polizei eindringlich vor den Risiken, die der anstehende Herbst mit sich bringt.

Nachdem es im Bereich Ausfahrt Essenbach in der Vergangenheit vermehrt schwere Unfälle gab – wie zuletzt Anfang August – wurde am Ende der Ausbaustrecke die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer überprüft. Bei im Messbereich eigentlich erlaubten 80 km/h wird laut Polizei zu oft zu schnell gefahren, was das Risiko für gefährliche Verkehrssituationen und folgenschwere Unfälle ansteigen lässt.



Statistik zeigt gefährliche Entwicklung

Die Polizei teilt mit, dass die Unfallstatistik deutlich zeige, dass sich auf der B15N und speziell im Bereich zwischen Ergoldsbach und Essenbach am Ende der Ausbaustrecke ein Unfallschwerpunkt entwickelt. Seit der Eröffnung des bislang letzten Teils der Ausbaustrecke im Herbst 2019 war trotz der im Jahr 2020 allgemein rückläufigen Unfallzahlen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen, der sich auch im Jahr 2021 bislang fortsetzt (+15 Prozent 2020, +17 Prozent 2021 bislang). Als eine der Hauptunfallursachen konnte nicht angepasste Geschwindigkeit, auch in Verbindung mit witterungsbedingt beeinträchtigten Straßenverhältnissen, verzeichnet werden. Ereigneten sich im Jahr 2020 insgesamt 26 Verkehrsunfälle zwischen der AS Ergoldsbach und der AS Essenbach, mussten bis zum 31.07.2021 bereits 23 Verkehrsunfälle registriert werden.

Der Herbst kommt – das Risiko steigt

Mit der nun erst bevorstehenden feuchten Jahreszeit, wird hier nochmals auf die besonderen Gefahren auf der B15N hingewiesen. Eine hügelige Topographie und zum Teil enge Kurvenradien lassen auch im unbeschränkten Bereich eigentlich keine Höchstgeschwindigkeiten zu, wie sie alarmierend oft gefahren werden. Verkehrsteilnehmer müssen ihre Geschwindigkeit unabhängig von der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit stets so wählen, dass sie ihr Fahrzeug ständig beherrschen können und in der Lage sind, innerhalb der übersehbaren Strecke anzuhalten. Darüber hinaus ist die Geschwindigkeit den Straßen- und Wetterverhältnissen anzupassen. Das bedeutet, dass insbesondere vor Hügeln, Kuppen, Kurven, bei Nebel oder Regen usw. die Geschwindigkeit so zu reduzieren ist, dass man einen folgenschweren Auffahrunfall auf ein mögliches Stauende oder sonstige Hindernisse sicher vermeiden kann. Da es beim derzeitigen Ende der B15N an der AS Essenbach vermehrt zu Staubildung kommen kann, ist hier ganz besonders eine frühzeitige Geschwindigkeitsreduzierung und die Einhaltung der entsprechenden Sicherheitsabstände unverzichtbar.

Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessungen

Bei insgesamt rund 7400 gemessenen Fahrzeugen war fast ein Viertel mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. 1.211 Verwarnungen, 640 Anzeigen (über 1800 Verstöße insgesamt) und 75 Fahrverbote waren die Bilanz der zwei Tage. Der schnellste Fahrer brachte es auf 151 km/h. Auf ihn wartet nun ein Bußgeld von 1.200 Euro, zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot.
Die ungewöhnlich hohe Beanstandungsquote von rund 25 Prozent zeigt, dass es sich hier nicht um vereinzelte Raser handelt. Um ein schnelles und nachhaltiges Umdenken bei den Verkehrsteilnehmern zu erreichen, werden in den kommenden Wochen weitere Messungen angesetzt. Eine zusätzliche Beschilderung mit „Radarkontrolle“ ist ebenso bereits in Planung. Eine über die bisher bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung hinausgehende Beschränkung auf der B15N wird geprüft. Die Entwicklung der Unfallzahlen wird weiterhin beobachtet und alle beteiligten Behörden stehen in ständigem Austausch.

− pnp/lha