Reger Verkehr
Stop and Go: Frust auf der Landshuter Wittstraße vor Verkehrsinsel

17.10.2021 | Stand 17.10.2021, 21:30 Uhr

Reger Verkehr herrscht auf der Wittstraße kurz vor der Altstadt – sowohl an Autos und Lkws als auch an Fußgängern. −Foto: Mühlehner

Von Corinna Mühlehner

Die Verkehrsinsel vor der Galeria Kaufhof auf der Wittstraße in Landshut sorgt bei Sigrid Rathke regelmäßig für Frust im Auto. An der Querungshilfe befindet sich kein Zebrastreifen, was bedeutet: Fahrer haben keine Pflicht, anzuhalten.

Fußgänger müssten warten. Doch die meisten Autofahrer wüssten es nicht besser und hielten an. Eine nette Geste – doch die führe zu teils massiven Rückstaus, so Rathke.

Die Landshuterin kennt beide Seiten. Sie sagt: „Das ist eine Katastrophe.“ Denn wenn vorne jemand stehen bleibt, müssen alle Nachfolgenden logischerweise auch anhalten. Dann staue sich das Ganze teils bis in Nebenstraßen zurück. „Erst wartet man an der Ampel, dann muss man ein paar Meter weiter stehen bleiben, weil ein Bus dort stoppt und man wegen der durchgezogenen Linie nicht überholen darf. Und dann steht man nach ein paar Metern wieder bei der Verkehrsinsel“, zeigt Sigrid Rathke auf. Das ständige Anfahren sorge zudem für mehr Auspuffgase. „Wo ist da die Umwelt?“, fragt sie.

Straßenverkehrsamt sieht keine Probleme

Als Autofahrerin habe sie an dieser Stelle schon wüste Beleidigungen und auch Gesten erlebt, wenn sie Fußgänger einmal nicht über die Straße hat lassen. „Aber als Fußgänger hab ich an der Stelle auch gesehen, dass die meisten einfach losrennen“, sagt sie. Aus ihrer Sicht sorgt die Querungshilfe für mehr Ärger als Nutzen. Am liebsten wäre ihr deshalb, die Verkehrsinsel käme ganz weg. Auf Anfrage des Wochenblatts schätzt Holger Braune, Leiter des Straßenverkehrsamts, die Situation ganz anders ein: „Ich kenne die Stelle sehr gut, weil ich beruflich oft dort bin. Ich kann das nicht bestätigen. Gerade zu Stoßzeiten ist da kaum jemand, der anhält.“ Er sieht das Problem generell nicht: „Ich finde es witzig, dass man sich beschwert, wenn Autofahrer für die Fußgänger anhalten. Das sollte man eigentlich erwarten, dass sie das tun“, sagt Holger Braune.

Im Zuge der Erneuerung der Wittstraße habe man auch die Querungshilfe wieder aufgebaut. „Weil wir sie für sinnvoll erachten“, betont der Amtsleiter. Gerade die Verkehrsinsel vor der Galeria Kaufhof sei für die Fußgänger besonders interessant. „Auf der einen Seite gibt es die Parkplätze und auf der anderen die Geschäfte, wo die Leute hinwollen“, sagt Braune.

Die Stadt müsse den Bürgern sichere Querungshilfen anbieten – und das an mehreren Stellen. „Sonst laufen die Leute einfach wild auf die Straße. Und die Wittstraße ist eine Bundesstraße, noch dazu eine der meistbefahrenen Straßen im Stadtgebiet. Das kann man nicht mit einer Nebenstraße vergleichen.“