Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich angesichts der Energiekrise für eine längere Laufzeit der Kernkraftwerke in Deutschland ausgesprochen.
Die letzten drei deutschen Atomkraftwerke sollten „bis Ende des Jahrzehnts“ laufen, sagte er nach einem Besuch der Anlage Isar 2 in Essenbach im Landkreis Landshut am Donnerstag. Das Abschalten zum jetzigen Zeitpunkt bezeichnete Söder als Fehler und als Sünde.
Die drei Meiler sollten weiterlaufen und es sollte überlegt werden, inwieweit weitere Kraftwerke reaktiviert werden könnten. „Bis die Krisen überwunden sind“, sagte er, und: „Alles nutzen an Energie, was geht.“ Im AKW Isar 2 habe es in 35 Betriebsjahren keinen Störfall gegeben, der Weiterbetrieb wäre rechtlich und sicherheitstechnisch möglich. Zugleich werde auch der Ausbau alternativer Energien wie Photovoltaik und Windenergie weitergehen. Außerdem strebt Söder eine verstärkte Forschung zur Kerntechnologie in Bayern an.
Abschaltung am Samstag geplant
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) begleiteten Söder bei seinem Besuch in Isar 2. Das Abschalten der AKWs sei eine „Hochrisikostrategie“, sagte Blume.
Der von PreussenElektra betriebene Meiler Isar 2 gehört neben dem AKW Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg zu den letzten drei noch laufenden Atomkraftwerken in Deutschland. Zum 15. April werden die Anlagen wie gesetzlich vorgesehen abgeschaltet.
− dpa
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