Elf Gymnasiasten und sieben erwachsene Betreuer hatten sich viel vorgenommen: Sie wollten für die BR-Aktion Sternstunden vom niederbayerischen Furth (Landkreis Landshut) mit Rädern die Alpen überqueren und bis nach Jesolo an die Adria fahren. Unterstützt wurden sie dabei auch von Comedian Harry G. – das Wetter machte ihnen aber eines eiskalten Strich durch die Rechnung.
Dass man Anfang Juli im Schnee stecken bleibt, damit rechnet man normalerweise nicht. Die 18-köpfige Gruppe aus Niederbayern wurde nun aber eines Besseren belehrt. Die elf Schüler vom Maristen-Gymnasium Furth, zwei Lehrer (beiden 39) und fünf weitere Betreuer wollten in sieben Tagesetappen von Furth quer über die Alpen bis in den beliebten Urlaubsort Jesolo an der italienischen Adria fahren. Das sind rund 600 Kilometer und 11.000 Höhenmeter, die zurückgelegt und überwunden werden wollen.
Schneelage offenbar unterschätzt
Start war am Dienstag. Die ersten beiden Tage ging auch alles gut. Am Donnerstag brach die Gruppe gegen 9 Uhr auf. Es sollte von Zell am Ziller über den Zillergrund und das Heiliges Geistjöchl (2662 Meter) über die österreichisch-italienische Grenze nach Prettau in Südtirol gehen. Was sie nicht wussten oder unterschätzt hatten: Ab 2000 Metern liegt dort Schnee, ca. ein halber Meter. Die Gruppe war gezwungen, ihre Räder zu tragen, mit der Hoffnung, dass es auf der anderen Seite des Berges besser aussehen würde. Sie wurden enttäuscht.
Die Gruppe war erschöpft, es war schon spät am Nachmittag. Ein Abstieg mit den Rädern durch den eisigen Schnee zu riskant. Dem Gruppenleiter blieb nichts anderes übrig als einen Notruf abzusetzen.
Hubschrauberrettung aus dem Schnee
„Die 18 Personen wurden in der Folge von der Besatzung des Polizeihubschraubers unverletzt geborgen und bei der Sulzenalm abgesetzt, wo sie von der Bergrettung Mayrhofen übernommen und sicher ins Tal begleitet wurden“, so steht es im Bericht der Landespolizei Tirol.
Das Tragische an der Sache: Die Schülergruppe war für einen guten Zweck unterwegs. Medienberichten zufolge radelten sie für die Aktion Sternstunden. Unterstützt wurden sie dabei auch von Comedian Harry G. „Kein Bock“ skandieren die Jugendlichen beim Start, den Harry G auf TikTok dokumentierte. Eine Vorahnung?
Was mit den Rädern, die am Gipfel zurückgelassen wurden, passiert, ist bislang unklar. Möglicherweise werden sie ebenfalls per Hubschrauber geborgen oder durch die Bergretter. Zahlen müssen das in jeden Fall die Geretteten.