Dreierpack gegen Jahn Regensburg
Raumdeuter mit feinem linken Fuß: Der Niederbayer Julian Justvan begeistert Weltmeister Miroslav Klose

27.10.2024 | Stand 27.10.2024, 13:33 Uhr |

Der dreifache Nürnberger Torschütze Julian Justvan jubelt nach dem Abpfiff über den Sieg gegen Jahn Regensburg. − Foto: Daniel Karmann/dpa

War was? Mit drei Siegen am Stück wischt Miroslav Klose alle Zweifel an ihm beiseite. Die Nürnberger Derbysieger legen ein 8:3 gegen Regensburg nach. Ein gebürtiger Niederbayern ragt dabei heraus.

Nach dem grandiosen Nürnberger Tor-Spektakel trug Julian Justvan stolz den Spielball als persönliche Trophäe aus dem Max-Morlock-Stadion. „Das ist das erste Mal“, sagte der Mann des Abends beim 8:3 (3:2) gegen den Tabellenletzten Jahn Regensburg zu seiner Drei-Treffer-Premiere als Fußball-Profi. „Der wird jetzt von allen unterschrieben und kommt dann zu Hause irgendwo hin, wo jeder ihn sieht“, sagte der 26-Jährige.

Justvan war der Beste und Glücklichste unter lauter guten und glücklichen Nürnbergern, die fünf Tage nach dem großen 4:0-Derbysieg in Fürth in der 2. Bundesliga ein noch größeres Torfest feierten. Schon wieder standen Justvan und Co. jubelnd vor der Fankurve. Und hinter der Bande hüpfte sogar Miroslav Klose mit seinem Trainerteam völlig losgelöst mit.

„Mittlerweile können wir sehr gut Fußball spielen“



War was? Noch vor ein paar Wochen schien das Experiment Klose vor einem schnellen Scheitern zu stehen. Drei Siege am Stück haben die Gefühlslage in Franken komplett verändert. Der „Club“ ist in der Tabelle auf Klettertour. Und Klose hat ein passendes System und eine Elf gefunden, die zu noch mehr befähigt scheint. „Mittlerweile können wir sehr gut Fußball spielen. Meine Spieler erkennen die Räume“, sagte Klose am Freitagabend.

Der größte Raumdeuter ist dabei der für eine Million Euro vom Bundesligisten TSG Hoffenheim verpflichtete Spielmacher Justvan. „Ein fantastisches Spiel“, bescheinigte Klose dem Neuzugang, der mit seinem feinen linken Fuß das Spiel lenken und beschleunigen kann. Justvan wisse schon vor der Ballannahme, „was er als Nächstes macht“, schwärmte Klose: „Er kennt schon die Lösungen.“ Und gegen den Jahn glänzte Justvan auch noch als Torjäger. Der frühere Nachwuchsfußballer des FC Dingolfing traf aus dem Spiel heraus, dann per Freistoß und schließlich vom Elfmeterpunkt.

Ein magisches Offensiv-Dreieck



„Heute ist alles gelungen. Es war unglaublich. Es war uns wichtig, dass wir die Leistung vom Derby bestätigen können“, sagte der Matchwinner. „Ich mag es, das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive zu sein.“ Offensiv bildet Justvan, der das Fußballspielen beim SV Wörth im Landkreis Landshut gelernt hat, mit den Stürmern Stefanos Tzimas und Mahir Emreli, die ebenfalls trafen, inzwischen so eine Art kleines, magisches Dreieck.

Justvan sprach von „einer guten Chemie zwischen Stefanos, Mahir und mir“. Man habe sich „langsam als Team gefunden“. Nun warten größere Aufgaben auf den „Club“ und Justvan. Am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) geht es als Außenseiter beim Erstligisten Hoffenheim um den Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale. „Mich braucht man da nicht zu motivieren“, sagte der Ex-Hoffenheimer Justvan. Und nur vier Tage später geht es wieder auswärts beim HSV um Liga-Punkte.

− dpa/red

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