Neues Frühwarnsystem
Künstliche Intelligenz soll vor Unwetter und Hochwasser warnen: Prototyp steht in Niederbayern

23.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:20 Uhr |

Warnung vor Hochwasser und Unwetter: Künstliche Intelligenz (KI) analysiert speziell für das Projekt im niederbayerischen Ergoldsbach erhobene lokale Wetterdaten und alarmiert bei Überschreitung kritischer Messwerte automatisch Bevölkerung und Einsatzkräfte. −Symbolbild: dpa

Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach hat im niederbayerischen Ergoldsbach (Landkreis Landshut) ein völlig neuartiges Frühwarnsystem für Unwetter und Hochwasser vorgestellt: Künstliche Intelligenz soll vor Katastrophen wie im Ahrtal frühzeitig warnen.



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Die Künstliche Intelligenz (KI) analysiert dabei speziell für das Projekt erhobene lokale Wetterdaten und alarmiert bei Überschreitung kritischer Messwerte automatisch Bevölkerung und Einsatzkräfte. Das Digitalministerium fördert die Entwicklung mit 450.000 Euro.

Der niederbayerische Prototyp des KI-gestützten Unwetterfrühwarnsystems soll nach der Fertigstellung allen bayerischen Kommunen als Best-Practice-Beispiel zur Verfügung gestellt werden. Gerlach erklärt: „Neuartige Technologien können dabei helfen, vor Unwetter-Katastrophen wie 2022 im Ahrtal in Bayern künftig besser zu warnen. Starkregen, Hochwasser und extreme Dürre nehmen leider auch bei uns im Freistaat zu.“ In den letzten Jahren war der Markt Ergoldsbach besonders von Extremwetterereignissen betroffen.

Daten von rund 30 Wetter- und Pegelsensoren gemessen



Das neue KI-Warnsystem für Unwetter nutzt Daten von rund 30 örtlichen Wetter- und Pegelsensoren im Gemeindegebiet, um lokale Extremwettersituationen künftig besser und ortsgenau vorhersagen zu können. Dabei werden beispielsweise Niederschlagsmenge, Feuchtigkeit, Temperatur, und Windrichtung sowie die Pegelstände an Gewässern gemessen. Für die Vorhersage künftiger Wetterentwicklungen fließen zudem meteorologische Daten des Deutschen Wetterdienstes in das System ein und werden in Echtzeit ausgewertet.

Die Anwendung nutzt dann KI für eine Prognose der Entwicklung, beispielsweise über die Pegelstände in den nächsten zwei Stunden. So kann etwa eine drohende Hochwassergefahr für bestimmte Ortsteile erkannt werden. Übersteigen die Daten bestimmte Werte, warnt das System die die Einsatzkräfte sowie Bürgerinnen und Bürger nach Registrierung automatisch per E-Mail, SMS, Messengerdienst, App und automatisierte Anrufe - oder über das neue Cell Broadcast Warnsystem.



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Das Projekt ist Teil des vom Digitalministeriums ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs „Kommunal? Digital!“. Dabei wurden insgesamt zehn Projekte mit innovativen Ideen für Nachhaltigkeit in bayerischen Kommunen ausgewählt, die nun schrittweise realisiert werden. Die Projekte werden jeweils mit bis zu 500.000 Euro gefördert. Dabei werden sie zusätzlich wissenschaftlich begleitet durch die Innovationsagentur Bayern Innovativ. Im Anschluss werden die Projekte aufbereitet und sollen dann auch anderen Kommunen als Best-Practice-Beispiele zur Verfügung stehen. Die Kommunen des Wettbewerbs tragen einen Eigenanteil an den Gesamtkosten des Projektes von mindestes 10 Prozent der geförderten Summe.

Künstliche Intelligenz in immer mehr Bereichen



Künstliche Intelligenz kann inzwischen auch Fragen beantworten, Gedichte schreiben und reagiert in Sekundenschnelle - wie etwa ein Interview mit ChatGPT (Generative Pretrained Transformer) von OpenAI zeigt. Die Entwickler des Textroboters ChatGPT haben auch Google aufgeschreckt. Nun will der Suchmaschinenriese dem Start-up OpenAI nicht länger konkurrenzlos die Bühne für Anwendungen der künstlichen Intelligenz überlassen.

− ce



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