Ein Vierteljahrhundert nach dem unfreiwilligen, weil Schulden-bedingten Rückzug aus der Beletage des deutschen Eishockeys werden am Landshuter Gutenbergweg die Träume von der Rückkehr in die Deutsche Eishockey-Liga, deren Gründungsmitglied der EV Landshut Mitte der 90er Jahre war, immer konkreter!
Der Zweitliga-Vierte der vergangenen Saison hat – wie jetzt bekannt wurde – fristgerecht Ende Mai nicht nur die DEL-Lizenz beantragt, sondern auch die dafür notwendige Grundbürgschaft in Höhe von 250.000 Euro hinterlegt.
Wie EVL-Präsident Alexander Steiger jüngst auf der harmonisch verlaufenen Mitgliederversammlung betonte, sei dies „ein starkes Signal an Fans, Sponsoren und die Stadt, dass wir mittelfristig in diese Richtung gehen wollen.“ Wirtschaftlich knackte der zweifache deutsche Eishockeymeister (1970 und 1983) in der Vorsaison die Umsatzgrenze von vier Millionen Euro, sportlich feierte vor allem der EVL-Nachwuchs in sämtlichen Altersklassen beeindruckende Erfolge – mit dem Highlight des deutschen Meistertitels der U20-Junioren gegen die Eisbären Berlin. Darauf sei er „unheimlich stolz“, so der EVL-Präsident.
„Der Himmel ist die Grenze für den EVL“
Das Feld bzw. die Eisfläche scheint also bestellt für höhere Ambitionen – und die schürt vor allem Kapitän Nick Pageau (36) im aktuellen Interview mit dem Fachmagazin Eishockey News: „Ich denke, der Himmel ist die Grenze für den EVL in der Saison 2024/25. Ein guter Start wird sehr wichtig sein. Wir müssen uns schwer ins Zeug legen und schon in den Monaten Oktober und November erfolgreich sein, die sich in den letzten zwei Jahren als schwierig erwiesen haben.“
Präsident Steiger skizzierte in seinem Bericht vor der Mitgliederversammlung den erfolgreichen Weg der letzten Jahre. Das DEL2-Team habe sich von Platz 10 über Rang 7 nun auf Platz 4 nach der Hauptrunde kontinuierlich verbessert, der Zuschauerschnitt in der Fanatec-Arena sei pro Heimspiel auf über 3000 geklettert.
„Gibt noch unglaublich viel zu tun“
Der bemerkenswerte sportliche Aufschwung ist auch die Grundlage für den Ausbau des sogenannten „Business Club“mit Erweiterung des VIP-Raums sowie noch stärkerer Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft als potenzielle Sponsoren. Steiger: „Wir wollen mehr Einnahmequellen schaffen, da gibt es noch unglaublich viel zu tun.“ Wie dies zu schaffen ist, zeigt indes das Beispiel der Straubing Tigers, die sich binnen zweier Dekaden zu einem DEL-Spitzenteam entwickelt haben.
− ws