Kinderbuch einer Landshuterin
„Die Musik darf einfach nicht aus der Welt verschwinden“

21.04.2021 | Stand 21.04.2021, 16:48 Uhr

Das Buchcover haben Kinder aus Karin Obermaiers Musikschule ausgesucht, so die Autorin. Foto: Karin Obermaier

Das „singende Buch“: Karin Obermaier hat die Musik zu ihrem Leben gemacht – und während des Lockdowns ein Buch für Kinder geschrieben.

Von Veronika Bayer

Landshut. Herumsitzen ist Karin Obermaiers (33) Sache nicht. Die Landshuterin fing mit 28 noch einmal an, zu studieren, machte ihren Abschluss an der Musikhochschule München, baute und eröffnete 2019 ihre eigene Musikschule in Bruckberg, stand an den Wochenenden mit verschiedenen Bands auf der Bühne – und nutzte den Lockdown, um sich einen weiteren Traum zu erfüllen: Sie schrieb ein eigenes Kinderbuch.

„Mary Melody und die verlorene Stimme“ heißt Karin Obermaiers teils gesungene Geschichte. Geeignet sei das Buch auch für kleine Zuhörer, so die Autorin. Immer, wenn beim Vorlesen oder Selbstlesen ein Symbol im Text erscheint, kann der betreffende Track der beiliegenden CD abgespielt werden. Felicitas Weiss aus München hat der kleinen Heldin Mary Melody ihre Stimme geliehen und die Songs zum Buch eingesungen.

Dass Mary Melody singen kann, ist auch notwendig: „Normalerweise hat sie für jedes Problem auf der Welt ein Lied parat.“ Aber nicht einmal das geheimnisvolle Buch der Großmutter kann Mary bei ihrem zu bestehendem Abenteuer helfen: Ein Junge aus der Stadt stielt alle Stimmen! Damit die Musik nicht aus der Welt verschwindet, muss die zehnjährige Heldin tief in die Trickkiste greifen...

Die Arbeit mit Kindern findet Karin Obermaier „total inspirierend“. Die Idee, für Kinder zu schreiben, habe sie schon länger gehabt: „Im Lockdown war endlich Zeit. Tagsüber habe ich an der Geschichte geschrieben und abends am Klavier die Songs dazu komponiert. Es war spannend, weil man wieder in die eigene Fantasie eintauchen darf.“ Aber auch herausfordernd, weil es kein Probe-Publikum gegeben habe: „Von daher bin ich jetzt total glücklich über das viele positive Feedback von Kindern und Eltern.“

Auch im Lockdown war es ziemlich still rund um Bühnen und Konzerte... Inwieweit spiegeln sich die äußere Umstände in ihrer Geschichte wider? „Es ist mir zwar erst im Nachhinein aufgefallen“, so Karin Obermaier, „aber das Buch passt schon gut in unsere Zeit. Die Botschaft ist, dass Musik etwas Wichtiges ist: Die Gemeinschaft, den Zusammenhalt stärkt. Musik kann heilen und berühren. Vor allem auch jetzt.“ Einen zweiten Band zu Marys Geschichte schließt die Autorin nicht aus.