Durch die Maßnahmen in der Corona-Krise sind andere Infektionskrankheiten im Raum Landshut deutlich auf dem Rückzug.
Landshut. Durch die Corona-Krise sind andere Infektionskrankheiten offenbar auf dem Rückzug. In Stadt und Landkreis Landshut haben zum Beispiel die Grippe- und Norovirus-Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgenommen. Dies geht aus Daten hervor, die dem Wochenblatt vorliegen.
Besonders signifikant ist der Rückgang bei der Grippe (Influenza). Von Oktober 2020 bis Ende Januar 2021 wurde dem Gesundheitsamt im Raum Landshut nur ein einziger Fall gemeldet. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum gab es fast 200 registrierte Infektionen. Die Gesamtzahl stieg bis zum Frühjahr auf insgesamt 1.485, die meisten Neuansteckungen (821) wurden im Februar 2020 verzeichnet. Im Februar dieses Jahres dagegen ist von einer Grippewelle keine Spur. Im Gegenteil: Bis letzten Donnerstag, 11. Februar, gab es überhaupt keinen Fall.
„Die Influenza-Saison findet gewöhnlich im Fasching ihren Höhepunkt“, sagt Carina Weinzierl, Pressesprecherin des Gesundheitsamts. Durch die Absage von Veranstaltungen und Partys „gestaltet sich das in diesem Jahr natürlich ganz anders.“ Weniger Kontakte, weniger Geselligkeit, weniger Ansteckungen.
Doch auch abseits des Faschingstreibens zeigen Corona-Maßnahmen Wirkung. Weinzierl: „Zudem lässt sich sagen, dass die konsequente Einhaltung der Hygieneregeln, wie das Tragen von Mund-Nasen-Masken, Händewaschen, Abstand, Desinfektion, Lüften, Zuhause bleiben bei Krankheitssymptomen, Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen an sich hat. Denn wie das Corona-Virus verbreitet sich Influenza über die Tröpfcheninfektion.“
Auch beim Norovirus, das schwerste Durchfallerkrankungen auslösen kann, ist die Verbreitung deutlich eingebremst. Von Oktober 2019 bis Februar 2020 wurden in Stadt und Landkreis Landshut 118 Fälle gemeldet. Von Oktober 2020 bis 11. Februar 2021 gab es nur vier Neu-Infektionen.
Bei Influenza und Norovirus sind jährliche Schwankungen nicht ungewöhnlich – der drastische Rückgang jedoch wird auf die Corona-Maßnahmen zurückgeführt. „Da Schulen überwiegend geschlossen sind und auch die Betreuung in den Kindertagesstätten nicht wie im üblichen Umfang stattfindet, ist auch hier eine Verbreitung von Viren und Krankheiten deutlich geringer. Auch die Tatsache, dass die gesellschaftlichen Kontakte deutlich beschränkt sind, hat entscheidenden Einfluss“, erklärt Weinzierl.
