Sechs vollelektrische Modelle
BMW investiert 1,7 Milliarden Dollar in E-Mobilität in den USA

19.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:21 Uhr

BMW will bis 2030 in seinem Werk in Spartanburg mindestens sechs vollelektrische Modelle fertigen. −Symbolbild: dpa

Der Autobauer BMW expandiert in den USA und investiert dort 1,7 Milliarden Dollar (1,74 Milliarden Euro) in den Ausbau der Elektromobilität. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit.



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Demnach ist allein eine Milliarde Dollar davon für die Produktion von E-Autos im Werk in Spartanburg im Staat South Carolina vorgesehen. Das restliche Geld soll in den Bau eines Montagezentrums für Batterien im nahen Woodruff fließen. Dort sollen auch 300 neue Jobs entstehen.

BMW will bis 2030 in seinem Werk in Spartanburg mindestens sechs vollelektrische Modelle fertigen. Die dafür nötigen Batteriezellen bezieht BMW aus South Carolina und zwar von der Firma Envision AESC, die wiederum in dem Bundesstaat eine neue Batteriezellfabrik errichten will. Die Zusammenarbeit sei ein „wichtiger Schritt“, um die regionalen Lieferketten zu stärken, erklärte der Autobauer.

In Spartanburg werden seit fast drei Jahrzehnten BMW-Fahrzeuge gefertigt

In Spartanburg werden seit fast drei Jahrzehnten BMW-Fahrzeuge gefertigt. Dort arbeiten laut BMW über 11.000 Menschen, die jährliche Produktionskapazität liegt bei bis zu 450.000 Fahrzeugen. Derzeit werden dort elf BMW-Modelle gebaut.

US-Präsident Joe Biden will die Batteriefertigung im Land mit Milliardensummen fördern. Ausgewählte Unternehmen sollen Zuschüsse in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar (2,9 Milliarden Euro) erhalten, wie das Weiße Haus am Mittwoch mitteilte. Das Geld stammt aus Bidens riesigem Paket zur Sanierung der Infrastruktur. Ziel sei es, die Energieunabhängigkeit und die Wettbewerbsfähigkeit zu der USA verbessern und die nationale Sicherheit zu stärken.

In den vergangenen Jahren habe China die gesamte Lieferkette für Batterien beherrscht, sagte eine Mitarbeiterin des Weißen Haus. „China kontrolliert fast alle globalen Verarbeitungskapazitäten, während die Welt von einer mit fossilen Brennstoffen betriebenen Wirtschaft zu einer Wirtschaft mit sauberer Energie übergeht“, warnte sie. Man dürfe die Abhängigkeit von russischem Öl nicht gegen die Abhängigkeit von kritischen Mineralien aus China eintauschen. Hinzu komme, dass die Mineralien dort häufig unter schlechten Umweltstandards und Arbeitsbedingungen abgebaut würden.

US-Präsident Biden hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 die Hälfte aller verkauften Neufahrzeuge elektrisch betrieben sein soll. Problematisch sei, dass die Verkäufe von Elektrofahrzeugen stiegen, aber die USA und ihre Verbündeten derzeit nicht genügend Batterien produzierten, so das Weiße Haus. Deshalb brauche es sichere und widerstandsfähige Lieferketten in den USA.

− afp/dpa