Im letzten Testspiel vor der bald beginnenden Punkterunde in der Eishockey-Bayernliga hat es den EV Dingolfing nun doch erwischt. Nach sechs Siegen in Folge musste man sich dem Ligakonkurrenten aus Waldkraiburg mit 2:5 geschlagen geben. Nach dem Spiel redete jedoch keiner mehr über die verdiente Niederlage, sondern über eine Szene kurz vor dem Ende des ersten Drittels.
Eigentlich dient das letzte Vorbereitungsspiel lediglich maximal als letzter Formcheck. Ein Spiel, bei dem sich kein Akteur mehr verletzen will. So schien es auch in der Marco-Sturm-Eishalle am Sonntagabend zu sein. Zwar führten die Waldkraiburger kurz vor dem Ende des Eröffnungsdrittels nicht unverdient mit 1:2, aber die Partie lief bis dato äußerst fair über die Bühne. Bis wenige Sekunden vor dem Ende. Leon Abstreiter packte einen nicht ganz sauberen Check auf Höhe der Dingolfinger Spielerbank aus. Eine zweiminütige Strafe wäre die Folge gewesen, aber dem Deutsch-Tschechen Martin Kokes, Verteidiger des EHC Waldkraiburg, brannten in dieser Situation wohl alle Sicherungen im Oberstübchen durch.
Kokes brennen die Sicherungen durch
Obwohl die Schiedsrichter bereits abgepfiffen hatten, ließ er sich zu einem Revanchefoul unter der Kategorie „richtig dumm“ hinreißen. Er checkte Abstreiter, der ohne Körperspannung am Rande der Bande stand, von hinten in die Bande. Daraufhin entwickelte sich eine Massenschlägerei, die mehr als 70 Strafminuten zur Folge hatte. Unter anderem sind Kokes und der Dingolfinger Daniel Schander (er teilte einige Faustschläge aus) nun zum Bayernligaauftakt gesperrt. Der Spielfluss war nach dieser Aktion völlig im Eimer. „Nach diesem Schmarrn kurz vor dem Ende des ersten Drittels waren die Schiedsrichter zurecht richtig angefressen und haben ganz klar zum verstehen gegeben, dass sie eine ähnliche Situation noch härter bestrafen“, erklärte EVD-Coach Dustin Whitecottomn nach dem Spiel.
Somit wurde es in den darauffolgenden Spielabschnitten sehr ruhig auf der Eisfläche. Die Waldkraiburger nutzten ihre Chancen und kamen zu einem 5:2-Auswärtssieg. Dingolfing hatte auf der Gegenseite ebenfalls viele Möglichkeiten, aber Max Englbrecht, Keeper des EHC, erwischte einen Sahnetag und avancierte so zum Matchwinner für den Bayernligaaufsteiger.
Viel interessanter waren einige Personalien beim EV Dingolfing. So gab Trainer Dustin Whitecotton unter anderem Entwarnung bei Anthony Gagnon, der im letzten Testspiel geschont wurde. „Anthony hat sich leicht verletzt und es hätte keinen Sinn gemacht ihn heute spielen zu lassen. Er wird aber unter der Woche wieder ganz normal ins Training einsteigen.“ Somit ist die Dingolfinger Torgarantie definitiv am Sonntag gegen Schweinfurt mit von der Partie.
Ondrej Matas: Pass nicht da
Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr im Kader wird am Sonntag Ondrej Matas stehen. Viele Fans wunderten sich, dass der starke Offensivspieler bereits in Waldkraiburg nur wenige Wechsel bekam. Im Heimspiel stand er gar nicht mehr im Kader. Vor der Saison wurde der Tscheche mit vielen Vorschusslorbeeren aus Amerika nach Dingolfing gelotst. Ausgestattet mit einem deutschen Pass sollte er in der EVD-Offensive ein wichtiger Eckpfeiler werden und deutete dies in der Vorbereitung auch mehrere Male an. Er war in der zweiten Sturmreihe neben Leon Abstreiter und Dominik Schindlbeck als Center fest eingeplant.
Das Problem ist nur, dass der deutsche Pass immer noch nicht da ist. Zwar probiert der Verein in den kommenden Tagen noch einmal alles, aber die Hoffnung auf eine schnelle Lösung ist im Lager der Isar Rats sehr klein. Demzufolge hält man wieder Augen offen für eine eventuelle Verstärkung für die Offensive. Es könnten noch spannende Tage und Stunden bis zum Saisonauftakt am kommenden Sonntag gegen den ERV Schweinfurt in Dingolfing werden.
Aufstellung EV Dingolfing: Jedrus, Prade; Duchenko, Theberge, Ohr, Huber, Krämmer, Schwarz, Meichel; König, Abstreiter, Schinko, Rolsing, Detterer, A. Schander, S. Janzen, Aigner, Grinwald, D. Schander.
Zuschauer: 500.
Torfolge: 0:1 (5.) Lode (Hora, Rott), 1:1 (6.) Schinko (Sedlar, D. Schander), 1:2 (14.) Vogl (Hora, Kokes), 1:3 (24.) Sramek (Rott), 1:4 (43.) Hora (Dillmann), 2:4 (44.) S. Janzen (Abstreiter), 2:5 (59.) Sramek.
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