Der EV Dingolfing hat sein letztes Heimspiel am Samstagabend vor knapp 700 Zuschauern mit 9:2 gegen den ESC Dorfen in der Bayernliga-Abstiegsrunde gewonnen. Damit verbesserten sich die Isar Rats in der Endabrechnung auf den vierten Tabellenplatz. Doch dies war irgendwie an diesem Abend nur eine Randnotiz. Im Fokus stand nämlich Alex Janzen (38), der sein letztes Eishockeyspiel bestritt.
Immer wieder hallten „Alex Janzen“-Sprechchöre durch das weite Rund der Marco-Sturm-Eishalle und nachdem die Schlusssirene ertönte, wurde es beim ehemaligen Profi (unter anderem Bremerhaven, Hannover, Heilbronn oder Deggendorf) sehr emotional. „Leider ist es heute vorbei, aber wir sehen uns im nächsten Jahr wieder“, so Janzen, der sich die eine oder andere Träne nicht verkneifen konnte. Insbesondere als er seiner Familie dankte. Doch auch der EV Dingolfing ist mittlerweile eine kleine Familie für den Deutsch-Russen geworden. Demzufolge will er sich auch nicht komplett aus der Kreisstadt verabschieden.
Im kommenden Jahr wird Janzen, der mehr als 600 Spiele in den drei deutschen Profiligen absolvierte, seine Expertise als Co-Trainer an die Spieler weitergeben. Und er freut sich bereits jetzt darauf, „denn das hier ist eine Mannschaft mit Kämpfern und ich habe jeden Augenblick genossen“, fasste Janzen seine Zeit als aktiver Spieler beim EV Dingolfing zusammen. Neben Präsenten und der Auszeichnung zum Spieler des Tages, gab es viele lobende Worte vom EVD-Vorsitzenden Jürgen Ohr, der Janzen als den Kapitän der Herzen bezeichnete.
Ein Tor wollte Alex Janzen zum Abschluss nicht gelingen
Eishockey wurde an diesem Abend im Übrigen auch noch gespielt. Nachdem die bereits abgestiegenen Dorfener überraschend mit 1:0 in Führung gingen, zogen die Hausherren das Tempo ein wenig an. Folgerichtig war man danach die klar bessere Mannschaft und konnte bis zur Drittelpause durch Treffer von Waldemar Detterer, Nico Wolfgramm und Kapitän Dominik König die Begegnung erfolgreich drehen.
Im Mittelabschnitt das selbe Bild. Die Isar Rats waren haushoch überlegen und legten weitere Treffer durch Kevin Aigner, Alex Schander sowie Sergej Janzen nach. Und wie lief es bei der Abschiedstour für seinen Bruder Alex? Tatsächlich versuchten seine Mitspieler alles, um den Mittelstürmer einen Treffer aufzulegen, aber es sollte an diesem Abend einfach nicht sein. Nach dem zwischenzeitlichen Ehrentreffer, der tapfer kämpfenden Dorfener, schraubten die Dingolfinger das Endresultat im letzten Drittel noch auf 9:2 nach oben. Die Treffer markierten Max Ohr, Anthony Gagnon und Kevin Aigner, der damit seinen ersten Doppelpack in der Bayernliga schnüren konnte.
Und Alex Janzen stand die letzten beiden Minuten auf dem Eis und machte genau das, was ihn bei allen Stationen auszeichnete. Er gewann drei Bullys und setzte seine Mitspieler optimal in Schussposition. In der kommenden Saison wird er nun als Co-Trainer versuchen seine ehemaligen Mitspieler weiter zu pushen. Trainer Dustin Whitecotton hatte nämlich nach seiner Vertragsverlängerung bereits den Takt für die kommende Saison vorgegeben. Statt Abstiegskampf soll in der Saison 24/25 ein Schritt nach vorne gemacht werden. Auch mit Hilfe von Alex Janzen.
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