5.000 Euro Belohnung ausgesetzt
Gift-Dreieck für Greifvögel in Niederbayern entdeckt?

24.02.2021 | Stand 19.03.2021, 12:25 Uhr

Mäusebussarde wie dieser wurden in den vergangenen Wochen in Niederbayern vergiftet. Foto: Herbert Handerkes

In Niederbayern sind am Wochenende bei Moos im Landkreis Deggendorf und bei Mengkofen im Landkreis Dingolfing-Landau erneut mehrere Vögel Giftködern zum Opfer gefallen.

Von tg/lw

Deggendorf/Dingolfing. Der Täter bzw. die Täterin hat dabei höchstwahrscheinlich das für Kinder und Hunde besonders gefährliche und verbotene Kontaktgift Carbofuran verwendet, so der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) in einer Pressemeldung. Bereits im Januar wurden je zwei tote Mäusebussarde bei Ittling und bei Straßkirchen im Landkreis Straubing gefunden, die wahrscheinlich ebenfalls derartigen Giftködern erlagen.



Da alle Vögel jeweils an Sonntagen direkt an Wegen entdeckt wurden, ruft der LBV zu erhöhter Vorsicht bei Spaziergängern und Hundehaltern in der Gegend auf. „Aufgrund der räumlichen und zeitlichen Nähe sowie den sich ähnelnden Fundumstände halten wir einen Zusammenhang dieser vier Fälle für sehr wahrscheinlich. Zusätzlich ergibt sich beim Blick auf die Landkarte ein Gift-Dreieck der Fundorte, in dem der Täter oder die Täterin sein Unwesen zu treiben scheint“, kommentiert Dr. Andreas von Lindeiner, LBV-Landesfachbeauftragter für Naturschutz.



Da die Tötung geschützter Vogelarten wie Mäusebussarde eine Straftat darstellt, haben die Polizeidienststellen in Plattling sowie in Dingolfing die Ermittlungen aufgenommen. Der LBV und die Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) loben für Hinweise, die zur rechtskräftigen Verurteilung des oder der Täter führen, eine Belohnung von insgesamt 5.000 Euro aus. Bei den aktuellen Funden an Ackerrändern waren in Mengkofen zwei Mäusebussarde und zwei Rabenkrähen betroffen. Im Fall des getöteten Mäusebussards bei Moos wurde ein Fasan gezielt mit Carbofuran präpariert.



Der LBV und die GLUS appellieren deshalb an alle Eltern im Raum Deggendorf und Straubing ihre Kinder keine herumliegenden toten Vögel oder anderes Verdächtiges anfassen zu lassen. Alle Hundehalter sollten dort ihre Tiere an die Leine nehmen.



Die Aufklärung solcher illegaler Wildtiertötungen ist schwierig, deshalb hoffen der Naturschutzverband LBV und die Umweltstiftung auf Hinweise aus der Bevölkerung. „Spaziergänger, die im betroffenen Raum oder andernorts einen toten Wildvogel oder Fleischreste an Wegen, auf einer Wiese oder im Feld finden, sollten dies der Polizei unter 110 und LBV und GLUS unter www.tatort-natur.de melden“, erklärt von Lindeiner. An der Belohnung beteiligen sich auch die drei LBV-Kreisgruppen aus Straubing, Deggendorf und Dingolfing-Landau.

− tg/iw –