Isar Rats siegen 3:7-Rückstand
Eishockey-Wahnsinn in Dingolfing: William Theberge sorgt für Jubel-Explosion nach völlig verrücktem Spiel

14.10.2024 | Stand 14.10.2024, 9:37 Uhr |
Andreas Forster

Am Boden und doch wieder aufgestanden: Die Isar Rats drehten ein 3:7 im Heimspiel gegen Schweinfurt zu einen nicht mehr geglaubten 8:7—Erfolg nach Verlämngerung. − Foto: Fuchs

Wahrlich nichts für schwache Nerven. So ein verrücktes Eishockeyspiel hat man in der jüngeren Vergangenheit in der Marco-Sturm-Eishalle wahrlich nicht gesehen.

Nach zwei Dritteln sahen die Isar Rats, nach einem 3:7-Rückstand und vielen defensiven Fehlern, wie der sicherer Verlierer gegen Schweinfurt aus. Doch ein furioses Schlussdrittel sorgte für die Wende und rettete die Isar Rats in de Verlängerung, die sie letzten Endes durch einen Treffer von William Theberge auch gewannen.

Matas verlässt Verein



Ohne Daniel Schander, Alex Schander sowie Ondrej Matas (er verlässt den Verein aufgrund eines fehlenden deutschen Passes) , aber mit großer Vorfreude wollten die Isar Rats in die Bayernliga starten. Der Auftaktgegner in der Marco-Sturm-Eishalle war aus zahlreichen Partien, unter anderem in der Abstiegsrunde, bestens bekannt. Auch die Mighty Dogs konnten nicht komplett antreten. Der wohl beste Offensivmann Dylan Hood fehlte, doch die Franken ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie erwischten einen perfekten Start in die Begegnung, da die Dingolfinger in der Defensive schlichtweg zu viele Fehler machten. Beim 0:1 durch Tomas Cermak war man zu weit aufgerückt und beim zweiten Treffer nutzten die Gäste konsequent eine Strafzeit der Hausherren aus.

Danach wachten die Whitecotton-Mannen endlich auf. Anthony Gagnon besorgte den Anschluss und hätte nur eine Zeigerumdrehung später sogar den Ausgleich erzielen können, aber Roßberg parierte glänzend. Danach ergaben sich zwei Überzahlmöglichkeiten für die Isar Rats. Die Chance auf den Ausgleich? Mitnichten. Nach einem schlimmen Fehler erzielte Pavel Bares einen Shorthander zum 1:3. Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Pause.

Schedlbauer verletzt vom Eis und Schweinfurt abgezockt



In der Mitteldrittel starteten die EVDler deutlich verbessert und erspielten sich zwei gute Gelegenheit. Somit war es keine große Überraschung als Anthony Gagnon in der 24. Minute, mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend, verkürzen konnte. Wer sich jetzt auf eine Aufholjagd der Isar Rats freute, sah sich in der Folgezeit arg getäuscht. Schweinfurt zeigte sich abgezockt und nutzte zwei Überzahlmöglichkeiten konsequent aus. Zu allem Überfluss musste Christoph Schedlbauer nach dem fünften Gegentreffer verletzt vom Eis. Es wurde noch schlimmer, denn nach einem weiteren dicken Abwehrpatzer erhöhten die humorlosen Gäste auf 6:2. Der zwischenzeitliche Anschluss von William Theberge nutzte nicht viei, da nach einem weiteren Patzer die Schweinfurter den siebten Treffer nachlegten.

Dingolfing dreht auf



Fast keiner glaubte vor dem letzten Drittel mehr an die Isar Rats, doch eine Szene hauchte der Mannschaft neues Leben ein. Die dritte Reihe erkämpfte sich die Scheibe im gegnerischen Drittel und Daniel Rolsing erzielte das 4:7. Danach spielte nur noch der EVD und schnürte die Gäste komplett in das eigene Drittel ein. Das Resultat waren Chancen im Minutentakt und auch viele Strafzeiten für die Schweinfurter. Nach Treffern von Theberge und Abstreiter trieben die fantastischen Zuschauer die Whitecotton-Mannen nach vorne.

Das Resultat war tatsächlich der Ausgleichstreffer in der 57. Minute durch William Theberge. Und der Kanadier setzte noch einen drauf und markierte in der 62. Minute unter dem ohrenbetäubenden Jubel der knapp 800 Zuschauer den Siegtreffer in der Verlängerung. Was für ein Abend in der Marco-Sturm-Eishalle. Bereits zum Auftakt mutierte das Dingolfinger Eisstadion zum Tollhaus. Trotz aller Euphorie muss in den kommenden Spielen über 60. Minuten eine konzentrierte Leistung geboten werden, denn so eine Aufholjagd klappt wohl nicht immer.

Aufstellung des EV Dingolfing: Schedlbauer, Jedrus; Duchenko, Theberge, Ohr, Huber, Krämmer, Schwarz, Meichel, König; Abstreiter, Schinko, Rolsing, Detterer, S. Janzen, Aigner, Grinwald, Gagnon, Sedlar, Schindlbeck.

Torfolge: 0:1 (4.) Cermak, 0:2 (13.) Melchior, 1:2 (14.) Gagnon (Schinko, Sedlar), 1:3 (16.) Bares, 2:3 (24.) Gagnon (Sedlar), 2:4 (26.) Heckenberger, 2:5 (27.) Cermak, 2:6 (31.) Kleider, 3:6 (39.) Theberge (Sedlar, Gagnon), 3:7 (40.) Pohl, 4:7 (46.) Rolsing (Schwarz), 5:7 (51.) Theberge (Gagnon), 6:7 (54.) Abstreiter (Krämmer), 7:7 (56.) Theberge (Gagnon, S. Janzen), 8:7 (62.Verlängerung) Theberge (Abstreiter, S. Janzen).

Zuschauer: 756.

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